"Keine Gefahr" US-Flugzeug nach Bombendrohung umgelenkt

Washington · Falscher Alarm terrorisiert die Fluggäste: Eine Passagierin behauptet, sie trage einen Sprengsatz im Leib. Ihr Transatlantikflug wird umgeleitet. Kampfjets fliegen mit.

 Sicherheitskräfte betreten nach der Landung in Bangor das Passagierflugzeug.

Sicherheitskräfte betreten nach der Landung in Bangor das Passagierflugzeug.

Foto: dpa

"Kein Terroralarm", entwarnten die Ermittler. Doch die mysteriöse Drohung einer Frau reichte am Dienstag zunächst, um eine Passagiermaschine vom Kurs abzubringen und die Armee auf den Plan zu rufen. Eine Mitreisende hatte auf einem Zettel erklärt, sie trage einen implantierten Sprengsatz in sich. "Der aus Paris kommende US-Airways-Flug 787 auf dem Weg nach Charlotte in North Carolina landete auf dem Flughafen Bangor in Maine", bestätigte eine Sprecherin der Fluggesellschaft, Liz Landau, der Nachrichtenagentur dpa.

Die Boeing 767 mit 179 Passagieren und neun Besatzungsmitgliedern an Bord sei bis zur Landung von zwei F15-Kampfjets der Armee eskortiert worden. "Aus Vorsicht wurde die Maschine nach Bangor umgeleitet, wo Sicherheitskräfte sie erwarteten", hieß es in einer Erklärung der Flugsicherheitsbehörde TSA.

[kein Linktext vorhanden]Die meisten Fluggäste hätten gar nicht mitbekommen, als eine Frau in den vorderen Reihen dem Bordpersonal einen Zettel zusteckte, berichteten Augenzeugen in US-Medien. Sie trage eine Bombe in ihrem Körper, so die Drohung der aus Kamerun stammenden Französin.

Sie sei unter den letzten Passagieren gewesen, die das Flugzeug in Paris bestiegen. Die Frau sei ohne Begleitung und lediglich mit Handgepäck gereist, meldete der Sender CNN. In den USA habe sie angeblich zehn Tage bleiben wollen. Sie habe auf keiner schwarzen Sicherheitsliste gestanden.

"Plötzlich gab es die Durchsage mit der Frage, ob ein Arzt an Bord sei, weil es jemandem nicht gut gehe", erzählte Fluggast William Milan dem Sender. Was die Passagiere nicht ahnten: Die anwesenden Ärzte untersuchten den Körper der Französin im hinteren Teil des Flugzeugs auf Spuren, die auf einen operativen Eingriff deuteten. Fündig wurden sie nicht. Doch die Frau kehrte nicht auf ihren Sitz zurück. Um die Passagiere nicht zu beunruhigen, habe es geheißen, das Flugzeug müsse wegen starken Gegenwinds zwischenlanden und tanken.

Nach der Landung wurde die Frau sofort abgeführt und verhört. Von ihr gehe "keine Gefahr" aus, zitierte CNN einen Ermittler. Wiederholt hatten Terrorexperten in den vergangenen Wochen davor gewarnt, dass Flugzeugattentäter Bomben in ihrem Körper an Bord schmuggeln könnten.

Der Flughafen Bangor ist nach Angaben von Experten der nahe gelegenste Airport, den Flugzeuge auf dem amerikanischen Festland ansteuern können, wenn sie den Atlantik überquert haben.

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