Bücher im Visier Tennessee setzt „Maus“ von Art Spiegelman auf den Index

Washington · Die Kontroverse um die Comicnovelle „Maus“ von Art Spiegelman ist Teil eines Trends, der eine alte Front der Kulturkriege in den USA wiederbelebt. Konservative Aktivisten versuchen überall in den USA, missliebige Bücher aus Schulen und Bibliotheken zu verbannen.

 Ein Titel des Comicromans „Maus“ von Art Spiegelman ist in einer Ausstellung zu sehen.

Ein Titel des Comicromans „Maus“ von Art Spiegelman ist in einer Ausstellung zu sehen.

Foto: picture alliance / dpa/Stephanie Pilick

Art Spiegelman kennt die Geschichte der Bücherverbrennung. Sie stand in Deutschland am Anfang einer Entwicklung, die in den Holocaust mündete. Ein Thema, über das der Comicautor 1986 ein autobiografisches Buch zu Papier brachte, für das er ein paar Jahre später den Pulitzer-Preis erhielt. Die Graphic Novel arbeitet die Erfahrungen seiner Familie als Überlebende der Shoah auf. In Comic-Zeichnungen schildert Spiegelman die Deportation seiner Eltern nach Auschwitz, ihre Erlebnisse dort, die Befreiung und wie das Trauma der Verfolgung im amerikanischen Exil nachwirkte. Spiegelmann stellt die Deutschen als jagende Katzen dar, die Juden als Mäuse. Eine direkte Anspielung auf die Rassenideologie der Nazis.