Ermittlungen gegen 22-Jährigen Vermeintlicher Sprengstoffgürtel bei Kontrolle entdeckt

Kreuth · Einen vermeintlich erschreckenden Fund haben Fahnder bei einem Autofahrer auf der A8 gemacht. Doch was wie ein Sprengstoffgürtel aussah, stellte sich als eine Schummelhilfe heraus.

 Was wie ein Sprengstoffgürtel aussah, war letztlich eine Ausrüstung zur Manipulation von Führerscheinprüfungen.

Was wie ein Sprengstoffgürtel aussah, war letztlich eine Ausrüstung zur Manipulation von Führerscheinprüfungen.

Foto: Polizei Oberbayern Süd

Eine "erschreckende Entdeckung" haben Schleierfahnder der Grenzpolizeistation Kreuth bei einer Kontrolle auf der Autobahn 8 in Oberbayern gemacht, als sie im Rucksack eines Autofahrers scheinbar einen Sprengstoffgürtel gefunden hatten. Doch was dem ersten Anschein nach einen gefährlichen Eindruck machte, stellte sich letztlich als harmlose Konstruktion heraus und diente wohl der Manipulation von theoretischen Führerscheinprüfungen.

Der Pkw-Fahrer, ein 22-jähriger Syrer, war am Wochenende kontrolliert worden. Nachdem sich der junge Mann ordnungsgemäß ausweisen konnte, durchsuchten die Beamten seinen mitgeführten Rucksack. Dieser ließ den Polizisten eigenen Angaben zufolge auf den ersten Blick "das Blut in den Adern gefrieren". Doch statt Sprengstoff waren dort elektronische Komponenten mit einem schwarzen Klebeband an eine Gürtelbinde befestigt.

Sinn und Zweck der Konstruktion ist laut Polizei "die Bewältigung des theoretischen Teils von Führerscheinprüfungen". Die Gürtelbinde würde dazu unter der Kleidung getragen, eine vernetzte Knopflochkamera wird an der Jacke angebracht. Damit werden einem Mittäter die Fragen übermittelt, die auf einem Prüfungsmonitor erscheinen. Der Mittäter ermittelt parallel mit einem Führerscheinprüfungsprogramm die richtige Antwort und gibt diese mittels einem "Knopf im Ohr" weiter, teilt die Polizei mit.

Wann und wie oft diese Technik bereits angewendet wurde, ist unklar. Der 22-Jährige gab der Polizei zufolge nur an, die Konstruktion von einem Unbekannten geschenkt bekommen zu haben, für wen sie bestimmt war, sagte er nicht. Die Ermittler stellten die Konstruktion sicher. Gegen den Mann wird nun wegen des Betrugsverdacht ermittelt.

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