Das Tiramisu und ein nicht enden wollender Streit Viele Köche und ein Todesfall

Rom · Ado Campeol ist gestorben. Dass mit ihm der Erfinder des Tiramisu von uns ging, bleibt allerdings umstritten. Denn um die Herkunft der weltberühmten Süßspeise gibt es Streit.

 Nicht nur optisch ein Genuss: Tiramisu.

Nicht nur optisch ein Genuss: Tiramisu.

Foto: Olga Romankova - stock.adobe.com

Das Tiramisu, die vielleicht beste Süßspeise der Welt, soll eigentlich glücklich machen, vorübergehend zumindest. „Tiramisu“ bedeutet auf Italienisch „zieh’ mich hoch“. Der Name der bitter-süßen Kaffee-Creme wird auf die energetische Wirkung der in der Speise enthaltenen Zutaten Zucker und Ei zurückgeführt. Wer Einblicke in Familien in Nordostitalien hat, der weiß: Hier bereiten Mütter ihren Kindern seit Jahrzehnten zur Stärkung eine Creme aus Eigelb und Zucker, die irgendwann mit Marsala verfeinert als Zabaione ihren Eingang in die Gastronomie gefunden hat. Aber wer behauptet, Zabaione sei die Grundlage des Tiramisu, der wagt sich schon recht weit nach vorne. Die Zubereitung dieses italienischen Dolce ist eine fast schon politische Frage.