Mafiamord-Prozess vertagt Vorsitzende Richterin abgelehnt

Hagen · Der spektakuläre Prozess um einen Mafiamord an einem Kölner Gastwirt wurde zu seinem Start gleich wieder vertagt. Der Grund: Die Verteidiger eines Angeklagten halten die Richterin für befangen.

Mit Hindernissen hat am Dienstag vor demLandgericht Hagen der Prozess um einen spektakulären Mafiamord aneinem Kölner Gastwirt begonnen. Die zahlreichen Zuschauer undMedienvertreter bekamen noch nicht einmal die Anklageschrift zuhören. Denn die Verteidiger eines der Angeklagten erklärten dieVorsitzende Richterin für befangen und lehnten sie deshalb ab. Überdiesen Antrag müssen nun drei andere Richter entscheiden. DieVerhandlung wurde auf den 27. April vertagt.

Den beiden angeklagten Mitgliedern einer in Gevelsberg(Ennepe-Ruhr-Kreis) lebenden italienischen Familie wird vorgeworfen,den Mordanschlag im Oktober 2006 in Auftrag gegeben zu haben.Hintergrund der Bluttat sollen Streitigkeiten unter italienischenGastwirten in Köln gewesen sein. Die beiden 24 und 44 Jahre altenMänner waren in Italien festgenommen und später nach Deutschlandausgeliefert worden. Zwei mutmaßlichen Hintermännern wird zurzeit ineinem Parallelverfahren in Hagen der Prozess gemacht.

Belastet werden sämtliche Angeklagte durch die Aussage desAuftragsmörders. Der Mann hatte die Namen der mutmaßlichenHintermänner erstmals in seinem eigenen Prozess vor dem LandgerichtHagen Ende 2010 verraten. Weil er den Kölner Gastwirt in dessenPizzeria mit fünf Schüssen getötet hatte, wurde der Mörder zulebenslanger Haft verurteilt. Bevor er gegen die italienische Familieals Zeuge aussagen konnte, tötete er sich jedoch im Gefängnis selbst.

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