Welthundetag 2019 Was Bello braucht und macht: Ein H-U-N-D-E-Alphabet

Berlin · „Wuff, wuff!“ macht es in beinahe jedem fünften Haushalt. Für kein anderes Haustier geben die Menschen in Deutschland so viel Geld aus wie für ihre Hunde. Reinrassig muss Bello nicht unbedingt sein.

 Der Hund von GA-Leser Ralf Stri.

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Foto: Ralf Stri

„Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“, meinte Loriot. Ob es unbedingt ein Mops sein muss, sei dahingestellt. Aber einen Hund wollen und halten viele Menschen in Deutschland. So ist die Vierbeiner-Lage:

H wie Herrchen und Frauchen: In knapp jedem fünften Haushalt hierzulande lebt ein Hund, sagt die Statistik. Die meisten Frauchen und Herrchen kümmern sich um nur einen Bello. Mehr als zwei Hunde - das ist die Ausnahme: Nur drei Prozent der Hundebesitzer-Haushalte haben drei oder mehr Vierbeiner. Unabhängig von der Zahl der Hunde steht fest: Die Besitzer geben eine Menge Geld für sie aus - laut Heimtierstudie 2019 schätzungsweise 5,6 Milliarden Euro im Jahr. Das ist mehr als die Hälfte der Ausgaben für alle Haustiere in Deutschland.

U wie Unterbringung: Hunde sind von Natur aus keine Einzelgänger, sondern leben in Rudeln mit festen Strukturen und Bindungen. Daher empfehlen Tierschützer, jungen Hunden von Anfang an klare Strukturen und Regeln zu geben. Der Mensch werde dann als „Sozialpartner“ im Hundeleben anerkannt. Wichtig auch: Viel Gelegenheit zu freiem Auslauf und mehrmals täglich Gassi gehen.

Die schönsten Hunde der GA-Leser
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Foto: Francoise Perz

N wie Neues: Ein Rassehund als Prestigeobjekt? Ist den Hundehaltern in Deutschland offenbar nicht mehr allzu wichtig. 2018 waren mehr als ein Fünftel der neu angemeldeten Hunde im Haustierregister Tasso Mischlinge (87 000). Die meisten neu registrierten Rassehunde waren Labrador Retriever (20 548). Mit deutlichem Abstand dahinter: Deutsche Schäferhunde (13 402), Chihuahuas (12 001) und Französische Bulldoggen (11 203). Betrachtet man nur im Jahr 2018 neugeborene Rassehunde, liege der Schäferhund klar vorne, so die Statistik des Vereins für das Deutsche Hundewesen (VDH). Der Labrador Retriever landet hier auf Platz vier.

D wie draußen: Vielen Hundehaltern ist es wichtig, dass ihr Vierbeiner auch mal ohne Leine laufen darf. Das ist in den meisten Bundesländern grundsätzlich möglich, dort gibt es keinen generellen Leinenzwang. Allerdings gibt es Ausnahmen, etwa für öffentliche Gebäude, Veranstaltungen mit Menschenansammlungen und Parks. In Berlin und Hamburg gilt eine allgemeine Leinenpflicht. Besondere Regelungen gibt es in fast allen Ländern für Hunderassen, die als gefährlich gelten und auf einer entsprechenden Liste stehen. Eklig sind Hinterlassenschaften auf dem Gehweg. Wer dabei erwischt wird, dass er den Kot seines Hundes nicht entsorgt, zahlt ein Bußgeld. Völlig unnötig, gibt es dafür doch (Gratis-)Tüten. Meistens aus Plastik und deshalb umstritten. Inzwischen sind aber auch Papp-Varianten im Angebot.

E wie Ernährung: Eine „ausgewogene Ernährung“ sollen die tierischen Hausgenossen bekommen. Am besten zweimal täglich, begleitet von ausreichend frischem Wasser. Tierschützer sehen sich im Zwiespalt: Aus Verantwortung für Kreatur und Umwelt sollte einerseits auf Fleisch verzichtet werden, viel spricht daher für eine vegetarische Lebensweise. Andererseits sind Hunde „aufgrund der Anatomie ihrer Zähne und ihres Magen-Darm-Traktes sowie durch ihr natürliches Jagdverhalten darauf ausgerichtet, Fleisch zu fressen“, wie es im Ratgeber für Hundehalter heißt. Man dürfe „Haustiere nicht zu etwas machen, was sie nicht sind und ihnen am Ende schaden“.

(dpa)
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