Wetterphänomen erklärt Warum flimmert heiße Luft?
Bonn · In diesen Tagen ist es in Bonn und der Region extrem heiß. Da fällt auch ein Phänomen besonders auf: Das Flimmern von heißer Luft. Warum ist das so?
Wer in diesen Tagen bei Temperaturen von mehr als 30 Grad draußen ist, wird insbesondere über Asphalt ein besonderes Wetterphänomen feststellen: Die Luft flimmert. Wer nun denkt, er sehe vor lauter Überhitzung verschwommen oder eine Fata Morgana, kann beruhigt sein. Denn das Flimmern von heißer Luft ist ein physikalisches Phänomen, das typischerweise bei großer Hitze auftritt. So flimmert die Luft beispielsweise nicht nur bei Hitze über den Straßen, sondern auch beim Grillen.
Luftmassen treffen aufeinander
Diese optische Täuschung beruht auf dem Aufeinandertreffen von verschieden warmen Luftmassen, wie Annika Jacob, Meteorologin von WetterOnline, erklärt: „Warme Luft ist dünner, also weniger dicht als kalte Luft.“ Heißer Asphalt oder eben Grillgut gibt Hitze an die direkt darüber befindliche Luft ab. Die warme Luft ist dann dünner und kann so weiter aufsteigen. Dort trifft sie auf kältere und somit dichtere Luft. „Am Übergang zwischen warmer und kalter Luft werden die Lichtstrahlen nun unterschiedlich abgelenkt, was wir optisch als ‚Flimmern‘ wahrnehmen“, so Jacob. Daher flimmert die Luft überall, wo kalte Luftmassen auf warme Treffen. Im Kleinen ist es bei Kerzenflammen zu beobachten, im Großen zum Beispiel hinter Flugzeugtriebwerken.
Die bereits erwähnte Fata Morgana hat allerdings tatsächlich etwas mit dem Luftphänomen zu tun und ist ebenso logisch erklärbar. Sie entsteht nämlich, wenn Licht von unterschiedlich warmen Luftschichten abgelenkt wird. In Deutschland kommt dies oftmals bei heißem Asphalt, dem dann sogenannten schwebenden Asphalt vor. Dabei bewirkt das abgelenkte Licht, dass sich optisch eine Art Pfütze auf dem Asphalt bildet, in der sich die Umgebung spiegelt. Wenn die Luft dabei extrem heiß ist, können weit entfernte Objekte sogar viel näher erscheinen, als sie es tatsächlich sind.
Auf dem Meer lassen sich diese Spiegelungen in umgekehrter Reihenfolge erkennen, weil sich hier die kalte Luftschicht unten und die warme oben befindet. Die Umgebung wird dadurch nicht nach unten, sondern nach oben gespiegelt. So können Schiffe scheinbar geisterhaft durch die Luft schweben oder Berge plötzlich mitten auf dem Meer auftauchen und wieder verschwinden.