Shopping im Einzelhandel Wie kaufen wir in Zukunft ein?

Special | Bonn · Waren stumpf in Regale stellen: Das war gestern. Shopping ist längst Teil der Freizeitgestaltung. Kunden wollen Erlebnisse. In deutschen Innenstädten, auch in Bonn, sucht man die weitgehend vergeblich. Ein Blick über den Tellerrand.

 Experten waren vor öden Innenstädten. Wie muss und kann sich der Einzelhandel verändern?

Experten waren vor öden Innenstädten. Wie muss und kann sich der Einzelhandel verändern?

Foto: Benjamin Westhoff

An einem Samstagvormittag sind die 23.000 Parkplätze der West Edmonton Mall noch lange nicht alle belegt. Als Europäer fragt man sich ohnehin, warum man bei strahlendem Sonnenschein ein Einkaufszentrum am Rand der kanadischen Provinz-Hauptstadt Edmonton ansteuern sollte. Dreißig Minuten später ist die Frage vergessen. Viel zu viele Eindrücke kosten Aufmerksamkeit. Durch eine überdachte Passage voller Restaurants – es gibt insgesamt 110 – und durch weitere Querwege sind wir zu einer Eisbahn gelangt, auf der gerade ein Eishockeyteam trainiert. Ein paar hundert Meter weiter rast der „Galaxy Orbiter“ bedrohlich ratternd auf bunten Stelzen durch den größten Indoor-Freizeitpark der Welt. 23 Fahrgeschäfte gibt es hier. Im Hintergrund nimmt der „Mindbender“ Anlauf zum ersten von drei Loopings. „Wenn Ihnen das zu harmlos ist, probieren Sie doch mal den Space Shot oder den Sonic Twister“; flötet die junge Frau im Info-Kiosk. Oder wie wäre es mit einem riesigen Kettenkarussell, das seine Fahrgäste im Affenzahn rauf und runter wirbelt wie ein überdimensionierter Thermomix? Gott bewahre!