Quinoa statt Fleisch Wie McDonald's Millionen Vegetarier als Kunden erobern will

Bonn · Rund 7,8 Millionen Menschen ernähren sich in Deutschland laut dem Vegetarierbund Deutschland (Vebu) vegetarisch. Das sind bereits rund zehn Prozent der Bevölkerung. Und da es mittlerweile täglich mehr werden, schwenkt nun auch McDonald's um und will die Herzen der Vegetarier erobern.

Wer sich vegetarisch ernährt oder zumindest weniger Fleisch konsumieren möchte, machte bisher um Burger King, McDonald's & Co. eher einen Bogen. Außer bei Subway fanden Vegetarier bis dato bei keiner der größeren Fastfoodketten ein attraktives Angebot. Beim Burgerbrater McDonald's gibt es zwar zumindest den Veggieburger und bei Burger King den Country Burger, doch dann hört es auch schon wieder auf. Im Vergleich zu den klassischen Fleischburgern ist die Auswahl eher gering.

Das soll sich am 13. August ändern: Mit dem Clubhouse Veggieburger will McDonald's den knapp acht Millionen Vegetariern und den rund zehn Millionen Flexitariern erstmals eine wirklich ernstzunehmende vegetarische Option bieten.

Neue Bratlingsmischung entwickelt

Dabei setzt die Kette nicht einfach auf die milchbasierte Rezeptur des österreichischen Veggieburgers, sondern hat eine eigene Bratlingsmischung entwickelt. Die Basis: das peruanisches Korn Quinoa, das als Inka-Reis einen guten Ruf unter Vegetariern genießt. Der Bratling des neuen Veggie Clubhouse enthält zudem gegrillte Gemüsepaprika, Zwiebeln, Tomate, Lauch, Kräuter und Cheddar-Schmelzkäse sowie die "Special House Sauce".

"Mit der Einführung des Veggie Clubhouse erweitern wir unser erfolgreiches Premium-Segment und erfüllen den Wunsch vieler Gäste nach einem hochwertigen, fleischlosen Burger", so Holger Beeck, Vorstandsvorsitzender von McDonald's Deutschland.

Um einen möglichst großen Rückhalt aus der fleischlosen Community zu erhalten, wurde der neue Burger gemeinsam mit Vegetariern und Flexitariern konzipiert. Zur Einführung des Quinoa-Burgers will McDonald's in den nächsten Wochen kräftig die Werbetrommel rühren - mit einer großen Kampagne im Fernsehen, Radio, Online und Print. Dazu wurde auch ein Clip gedreht, der über Quinoa informiert.

Mit seinem neuen Veggieburger liegt McDonald's voll im Trend. Denn auch andere Unternehmen wie der Fleischprodukte-Hersteller Rügenwalder bringen neuerdings vegetarische Produkte auf den Markt. Diese Entwicklung bestätigt auch eine aktuelle Untersuchung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK): Der Umsatz von Fleischalternativen und pflanzlichen Brotaufstrichen ist demnach in den vergangenen fünf Jahren um 73 Prozent gestiegen. 2014 konnte mit einem Gesamtumsatz von 213 Millionen Euro sogar erstmals die 200-Millionen-Marke durchbrochen werden.

Junge Menschen sind an Veggie-Produkten interessiert

[kein Linktext vorhanden]Besonders junge Menschen unter 40 sind demnach an den Veggie-Produkten interessiert und machen mit 34 Prozent den größten Umsatzanteil aller Altersgruppen aus. Kein Wunder also, dass auch McDonald's da etwas vom Kuchen abhaben will. Nicht ohne Grund, denn der Umsatz der Fastfoodkette war zuletzt weiter rückläufig.

Auch das Marktforschungsunternehmen YouGov bestätigt die Entwicklungen beim Verkauf von Fleischalternativen. Nach einer kürzlich veröffentlichten Befragung stehen 41 Prozent der Gesamtbevölkerung pflanzlichen Wurstwaren offen gegenüber. Die Hälfte davon konsumiert diese zumindest gelegentlich.

Vebu ruft zum Ausprobieren auf

Der Vegetarierbund freut sich freilich über diese Entwicklung und regt die Konsumenten auch zum Ausprobieren an: "Pflanzliche Alternativen zu wählen, ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Annähernd jedes Produkt ist heute in einer pflanzlichen Variante erhältlich. Egal ob Schnitzel, Burger-Bratling oder Currywurst", so Vebu-Geschäftsführer Sebastian Zösch.

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