Bei Youtube oder TikTok mit Tourette angesteckt? Wissenschaftler streiten über Tic-Phänomen bei Jugendlichen

Bonn · Menschen, die spontan zucken oder schimpfen, irritieren ihr Gegenüber häufig erstmal. Auf Social Media feiern sie Reichweitenerfolge. Als jugendliche Zuschauer selbst Symptome entwickelten, entbrannte unter Wissenschaftlern ein Streit. Wir haben mit zwei Tourette-Experten aus Bonn und Hannover gesprochen.

 Ein Blick auf ein Smartphone mit den verschiedenen Social Media Apps, wie Facebook, Instagram, YouTube und WhatsApp.

Ein Blick auf ein Smartphone mit den verschiedenen Social Media Apps, wie Facebook, Instagram, YouTube und WhatsApp.

Foto: picture alliance/dpa/Yui Mok

Videos, in denen Youtuber oder TikTok-Stars unkontrolliert zucken und schimpfen oder andere Symptome des Tourette-Syndroms zeigen, erreichen in sozialen Medien Rekordzahlen. Der jungen Britin Evie Meg, die sich bei TikTok „thistrippyhippie“ nennt, folgen 14 Millionen Menschen. In Deutschland hat der Youtube-Kanal „Gewitter im Kopf“ von Jan Zimmermann und Tim Lehmann aus dem Siebengebirge nach zwei Jahren über zwei Millionen Abonnenten. Parallel berichten Experten aus Kanada, USA und Deutschland von Patienten, die Tourette-ähnliche Symptome zeigen, ohne an der Erkrankung zu leiden. Die Tics ähnelten denen populärer Influencer.