Bergung wegen des Wetters unterbrochen Wohl keine Überlebenden bei Flugzeug-Absturz am Bodensee

Konstanz · Ein Kleinflugzeug stürzt mit zwei Menschen an Bord in den Bodensee - für den Piloten und seinen Mitflieger gibt es laut Polizei keine Hoffnung mehr. Wie konnte es zu dem Unglück kommen?

 Boote von Einsatzkräften fahren nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs in den Bodensee bei Konstanz-Litzelstetten (Baden-Württemberg) an der Absturzstelle auf dem See.

Boote von Einsatzkräften fahren nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs in den Bodensee bei Konstanz-Litzelstetten (Baden-Württemberg) an der Absturzstelle auf dem See.

Foto: dpa

Ein Kleinflugzeug ist vor Konstanz in den Bodensee gestürzt. Die einmotorige Maschine vom Typ Piper Malibu sank am Dienstag gegen 12 Uhr etwa 200 Meter nordöstlich der Insel Mainau, wie ein Polizeisprecher sagte. In dem einmotorigen Geschäftsflugzeug saßen nach Polizeiangaben ein 74 Jahre alter Schweizer als Pilot und ein Passagier, dessen Identität zunächst unklar blieb. Beide sind wahrscheinlich tot.

Einsatzkräfte bargen neben Trümmern auch Leichenteile, hatten die Bergung allerdings wegen des Wetters unterbrochen. Grund sei eine Warnung vor starkem Wind, wie die Polizei mitteilte. Die Bergung werde voraussichtlich am Mittwoch fortgeführt, je nach Wetterlage.

Ein Augenzeuge habe zunächst vermutet, der Pilot wolle eine Spirale fliegen. „Er ist sechs oder siebenmal getrudelt und ich dachte, er macht das mit Absicht“, sagt er - doch dann habe er gemerkt, dass etwas nicht stimme: Die Maschine sei aus rund 500 Metern senkrecht nach unten gestürzt, dabei seien bereits Teile der Tragfläche abgefallen. Dann sei das Flugzeug mit hoher Geschwindigkeit auf dem Wasser aufgeprallt, sagt Perzl sichtlich betroffen über den Absturz eines Kleinflugzeuges nahe der Blumeninsel Mainau. „Nach ein paar Sekunden war alles vorbei.“

Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und DLRG eilten zu der Absturzstelle. Ein Hubschrauber der Bundespolizei flog über dem Bereich, um zu sehen ob sich möglicherweise Kerosin im Bodensee ausbreitet. Der See ist an der Absturzstelle rund 60 Meter tief, das Wrack sank vermutlich schnell nach unten. Für Taucher sei die Tiefe nur schwer erreichbar, sagt ein Polizeisprecher. Die Beamten setzen daher auf einen Tauchroboter, der Bilder vom Grund liefern soll. Anhand dieser Aufnahmen werde entschieden, wie die Maschine geborgen werden könne.

Das Flugzeug war laut Polizei gegen 11.30 Uhr vom Flughafen Zürich in Richtung Hamburg gestartet. Um 11.53 Uhr teilten Zeugen dem Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Konstanz den Absturz mit. Dort soll der Bodensee rund 60 Meter tief sein. Die Wasserschutzpolizei habe bereits Trümmerteile an der Wasseroberfläche entdeckt.

Von einem Jugendzeltlager in Konstanz aus sahen laut Polizeiangaben Kinder und Jugendliche den Sturzflug und hörten den Aufprall. Wegen der Bäume am Ufer hätten sie aber keinen Sichtkontakt im Moment des Aufpralls gehabt, so ein Polizeisprecher. Auf der international bekannten Blumeninsel Mainau im Bodensee konnte man den Vorfall nach Angaben der Pressestelle der Inselverwaltung nicht sehen. Die Nordseite der Insel sei bewaldet und nicht für Besucher zugänglich, sagte eine Pressesprecherin.

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