Gesellschaft Zahl der Drogentoten um fast 20 Prozent gestiegen

Berlin · Mehrere Jahre hintereinander war die Zahl der Rauschgift-Toten rückläufig. Die Tendenz scheint sich umgekehrt zu haben. Wie die "Welt am Sonntag" berichtet, gibt es nun einen heftigen Anstieg - es wäre der dritte in Folge.

 Zum dritten Mal in Folge sind in Deutschland im vergangenen Jahr mehr Menschen drogenbedingt gestorben.

Zum dritten Mal in Folge sind in Deutschland im vergangenen Jahr mehr Menschen drogenbedingt gestorben.

Foto: Frank Leonhardt/Archiv

Die Zahl der Rauschgift-Toten in Deutschland ist nach Informationen der "Welt am Sonntag" deutlich gestiegen.

Im Jahr 2015 habe es 1226 drogenbedingte Todesfälle gegeben und damit 18,8 Prozent mehr als im Jahr davor, meldete die Zeitung unter Berufung auf eine interne Erhebung des Bundeskriminalamts (BKA).

Neben der Zahl der Toten sei auch die Zahl der erstmals auffälligen Konsumenten harter Drogen gestiegen, insgesamt um knapp vier Prozent. "Der Großteil entfällt dabei auf Betäubungsmittel wie Amphetamin, aber auch Heroin und Kokain sind auf dem Vormarsch", berichtete die "Welt am Sonntag". Dagegen sei die Zahl der erstmals polizeilich erfassten Konsumenten der besonders gefährlichen Droge Crystal Meth zurückgegangen.

Für das Jahr 2014 hatte das BKA 1032 Rauschgift-Tote in Deutschland gezählt, das entsprach einer Steigerung um drei Prozent. Im Jahr 2013 waren 1002 Tote erfasst worden - mit einem Plus von sechs Prozent wurde damals zum ersten Mal seit sechs Jahren ein Anstieg drogenbedingter Todesfälle registriert.

Dem "Welt am Sonntag"-Bericht zufolge gab es nun die deutlichsten Anstiege in Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und im Saarland. Dort sei 2015 die Zahl der Drogentoten mehr als doppelt so hoch gewesen wie noch im Jahr 2014. Damals waren in Mecklenburg-Vorpommern nach bereits veröffentlichten Zahlen jedoch gerade einmal zwei Drogentote gezählt worden - in Sachsen waren es zehn und im Saarland acht.

Die meisten Drogentoten hatte es 2014 in den bevölkerungsreichsten Bundesländern Nordrhein-Westfalen (184) und Bayern (252) gegeben. Bei den Todesfällen je 100 000 Einwohner waren die Stadtstaaten Berlin (3,7), Hamburg (3,0) und Bremen (2,9) am stärksten belastet.

Die Zahl der erstauffälligen Konsumenten war schon 2014 nach zuvor rückläufigen Tendenzen gestiegen - um fünf Prozent auf mehr als 20 000 Menschen.

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