Hohe Auslastung Zahl der Häftlinge in NRW steigt an

Essen/Düsseldorf · Die Anzahl der Inhaftierten in nordrhein-westfälischen Gefängnissen ist im vergangenen Jahr gestiegen. Besonders ausgelastet: Der geschlossene Männer- und Frauenvollzug.

 Die Justizvollzugsanstalt in Aachen.

Die Justizvollzugsanstalt in Aachen.

Foto: Oliver Berg/Archiv

Die Anzahl der Inhaftierten in nordrhein-westfälischen Gefängnissen ist im vergangenen Jahr gestiegen. Die durchschnittliche Belegungszahl sei 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 91 Inhaftierte gewachsen, sagte der Sprecher der Landesvollzugsdirektion NRW, Marcus Strunk, dem Evangelischer Pressedienst (epd) am Donnerstag. Er sprach von einem Engpass im geschlossenen Vollzug.

Von rund 18.900 verfügbaren Haftplätzen waren im Jahresdurchschnitt 15.737 belegt, wie die Essener „Neue Ruhr/Rhein Zeitung“ (NRZ, Donnerstag) zuerst berichtet hatte. Der geschlossene Männer- und Frauenvollzug sei mit rund 94 Prozent besonders stark ausgelastet.

Das führte der Sprecher auch auf anstehende Sanierungs- und Bauarbeiten zurück. 1.566 Plätze seien aus diesem Grund nicht belegbar. Die ältesten Justizvollzugsanstalten stammten noch aus der Kaiserzeit. Der Neubau von vier Einrichtungen in Münster, Köln, Iserlohn und Willich sei geplant. Zudem werde die JVA Wuppertal-Vohwinkel im laufenden Betrieb saniert. Bei den Sanierungs- und Bauarbeiten handle es sich um einen langen Prozess, der sich noch über Jahre ziehen werde, sagte Strunk.

Im offenen Vollzug seien die Belegungszahlen angestiegen: Im Jahr 2019 belegten Inhaftierte den Angaben zufolge 3.374 Plätze im offenen Vollzug - 245 mehr als im Vorjahr. Diese Entwicklung würdigte der Sprecher als erfreulich, da der offene Vollzug eine bessere Resozialisierung ermögliche.

(epd)
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