Lebensverhältnisse Armut und Ausgrenzung steigen

DÜSSELDORF · In NRW nimmt die soziale Ausgrenzung von Menschen in ärmeren Stadtteilen zu. Vor allem im Ruhrgebiet sind die Gesundheitsversorgung, der Bildungsstand und die Lebenserwartung in vielen Armutsvierteln deutlich geringer als in wohlhabenden Regionen. Der NRW-Vorsitzende des Sozialverbandes VdK, Karl-Heinz Fries, forderte deshalb eine Angleichung der Lebensverhältnisse.

So müsse die ärztliche Versorgung gerade in unterversorgten Armutsvierteln im Ruhrgebiet als "Problemregion Nummer eins der Republik" dringend verbessert werden. Laut Statistischem Bundesamt war 2012 fast jeder fünfte Einwohner in Deutschland von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen.

VdK-Präsidentin Ulrike Mascher verlangte auf dem Neujahrsempfang in Düsseldorf eine umfassende Reform der Pflegeversicherung, die die Situation der bundesweit 1,4 Millionen Menschen mit Altersdemenz verbessere. Mascher warnte die Bundesregierung davor, die längst überfällige Reform weiter aufzuschieben.

Der VdK drängt zur Eile, weil eine Pflegereform unter Berücksichtigung des Gesetzgebungsverfahrens frühestens nach 30 Monaten greift. Die Regensburger Juristin Susanne Moritz sieht die Grundrechte der Pflegebedürftigen verletzt, weil der Staat durch seine bisherige Untätigkeit seine Schutzpflichten verletze.

Hauptziel des Sozialverbandes bleibt aber aus Sicht Maschers der Kampf gegen die Armut in Deutschland. Soziale Ausgrenzung dürfe sich der Staat nicht leisten. VdK-Landeschef Fries kritisierte, dass sich in vielen nördlichen Stadtteilen im Revier Armut manifestiert habe.

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