"Autobahn-Aktionstag" Atomgegner protestieren gegen Castortransporte

Ahaus/Oberhausen · Mit Autos fahren Atomgegner von Ahaus nach Jülich. Ihr Ziel: In Gegenrichtung sollen keine Castoren mit Atommüll aus einem stillgelegten Reaktor rollen.

 Castor-Behälter stehen am 21.01.2010 im Forschungszentrum (FZ) Jülich in einer Lagerhalle.

Castor-Behälter stehen am 21.01.2010 im Forschungszentrum (FZ) Jülich in einer Lagerhalle.

Foto: dpa

In Nordrhein-Westfalen protestierenAtomgegner mit einen „Autobahn-Aktionstag“ gegen die geplantenCastor-Transporte vom Forschungszentrum Jülich ins ZwischenlagerAhaus. In Ahaus und Bonn starteten am Samstag Autokonvois in RichtungDuisburg. Dort hatten sich nach Angaben der Polizei rund 300Demonstranten zu einer Kundgebung in der Nähe einer Anlage zurBehandlung von Nuklearabfall versammelt. Von Duisburg aus wollten dieDemonstranten nach Jülich weiterfahren.

Die Atomkraftgegner fordern, dass die 152 Castoren mitBrennelementkugeln aus einem stillgelegten Versuchsreaktor in Jülichbleiben. „Zum Atomausstieg gehört der Stopp aller Transporte“, sagteHeiner Möllers von der Initiative „Kein Atommüll in Ahaus“. DieTransporte seien gefährlich, teuer und unnötig.

An der Autobahn 31 bei Schermbeck hatte es nach Angaben derPolizei am Vormittag einen Zwischenfall im Zusammenhang mit derProtestaktion gegeben. Von einer Fußgängerbrücke sei ein etwa zweiMeter langes Plastikrohr auf die Autobahn geworfen worden. Eine vonZeugen gesehene Person sei aufgrund der Bekleidung derAnti-Atom-Szene zuzuordnen gewesen, heißt es im Polizeibericht.

Gegen 15 Anti-Atom-Demonstranten seien Platzverweise erteiltworden. Die Polizei leitete ein Strafverfahren wegen versuchtengefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ein. Hinweise auf einekonkrete Gefährdung von Verkehrsteilnehmern gebe es bisher abernicht. Die Veranstalter der Proteste hatten neben den Kundgebungenauch Aktionen an Autobahnbrücken und Raststätten angekündigt.

Die Genehmigung zur Lagerung der Brennelemente aus demstillgelegten Versuchsreaktor in Jülich läuft im kommenden Jahr aus.Nach dem Willen der Bundesregierung sollen die Castoren dann nachAhaus gebracht werden. Dazu sind Transporte über die Straßevorgesehen. Die NRW-Landesregierung lehnt das ab. Sie will erreichen,dass die Castoren auch über 2013 hinaus in Jülich bleiben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Lauterbachs Gesetz führt zu Chaos
Kommentar zu den Folgen der Cannabis-Legalisierung Lauterbachs Gesetz führt zu Chaos
Zum Thema
Aus dem Ressort