Kriminalstatistik Aufklärungsquote in Deutschland sinkt

Berlin · "Wir lassen unsere Beamten nicht im Stich." Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) ließ gestern bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2011 keinen Zweifel daran, dass der Schutz von Polizeibeamten vor Übergriffen eines seiner Herzensanliegen darstellt. Zwar ist die Gewalt gegen Vollzugsbeamte um 1,8 Prozent zurückgegangen.

Minister Friedrich machte aber auch darauf aufmerksam, dass man sich mit fast 23.000 Vorfällen auf einem hohen Niveau bewegt. Seine Klage: "Die Angriffe auf Bundespolizisten sind sogar um 12,1 Prozent gestiegen." Insgesamt konnte Friedrich eine in weiten Teilen positive Bilanz ziehen.

Rückläufig ist demnach die Zahl der Betrugsfälle. Bei einem Rückgang von 3,4 Prozent bleiben für die Ermittler aber immer noch eine knappe Million Fälle. Rückläufig sind auch die Zahlen für Auto-Diebstähle mit 2,2 Prozent auf rund 41.000 Fälle. Einen rückläufigen Trend machen die Ermittlungs-Statistiker auch bei den Gewaltdelikten aus.

So stagnierte die Zahl der Raubdelikte, während die gefährliche Körperverletzung um 2,7 Prozent zurückging. Erfreulich ist auch der rückläufige Trend bei der Jugend-Kriminalität. Insgesamt kann sich der CSU-Innenminister nicht durchweg zufrieden geben. Denn erstmals seit sieben Jahren steigt die Gesamtkriminalität leicht an. Insgesamt wurden 5,99 Millionen Straftaten im Jahr 2011 registriert.

Dies bedeutet einen Zuwachs von einem Prozent. Die Aufklärungsquote liegt bei 54,7 Prozent (im Vorjahr bei 56 Prozent). Zurückzuführen ist der Anstieg vor allem auf die Diebstahlsdelikte. Sie machen alleine über 40 Prozent der Gesamtkriminalität aus. Im Jahr 2011 stieg die Deliktzahl um 4,6 Prozent.

Der CSU-Mann macht sich besonders Sorgen wegen der Zahl an Wohnungseinbrüchen: Steigerungsquote 9,3 Prozent gegenüber 2010. Geschätzter Schaden: 600 Millionen Euro.

Auffallend die Aufklärungsrate: Gerade mal 16,2 Prozent. Bei nur jedem sechsten Wohnungseinbruch werden die Täter ermittelt. Stark ansteigend auch der Trend beim Fahrrad-Diebstahl. Auch bei Rauschgiftdelikten in Deutschland ist der Trend unerfreulich: 2,4 Prozent mehr als im Vorjahr.

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