Terror-Anschläge 50 Islamisten unter Brüsseler Flughafenpersonal?

BRÜSSEL · Eine Polizeigewerkschaft erhebt schwere Vorwürfe. Der Passagierverkehr werde am Sonntag wieder teilweise anlaufen, teilte der Betreiber am Samstag mit.

 Militärpersonal blockiert noch immer die Zufahrtsstraßen zum Flughafen Zaventem. Derweil erhebt die belgische Polizeigewerkschaft schwere Vorwürfe. Unter dem Flughafenpersonal sollen 50 Islamisten sein.

Militärpersonal blockiert noch immer die Zufahrtsstraßen zum Flughafen Zaventem. Derweil erhebt die belgische Polizeigewerkschaft schwere Vorwürfe. Unter dem Flughafenpersonal sollen 50 Islamisten sein.

Foto: dpa

Der Brüsseler Flughafen Zaventem muss nach den Terroranschlägen weiterhin außer Betrieb bleiben. Das wurde bei einer Sitzung des belgischen Sicherheitskabinetts am Freitag deutlich. Intern hieß es sogar, der Airport würde „frühestens im Juni“ wieder seine normale Auslastung mit 600 Starts- und Landungen am Tag erreichen. Am Samstag teilte der Betreiber mit, dass der Passagierverkehr ab Sonntag wieder teilweise anlaufen werde. Bei den Anschlägen am 22. März waren zwei Bomben in der Abflughalle explodiert und hatten zahlreiche Menschen getötet oder schwer verletzt.

Doch die gravierenden Schäden an der Halle und an der Elektronik sind offenbar nicht der einzige Grund für die unerwartete Verzögerung. Schon seit Tagen haben die in Zaventem stationierten Sicherheitsbeamten ihre Arbeit niedergelegt – ein Streik, der bereits vor den Attentaten angesetzt worden war, weil die Beschäftigten die Sicherheit nicht mehr garantieren können. Gestern wurde in Brüssel ein Brief des Chefs der größten Polizeigewerkschaft, Vincent Gilles, bekannt, in dem dieser schwere Vorwürfe erhebt. Demnach sollen bis zu 50 Islamisten und IS-Sympathisanten nicht nur bei den Reinigungsdiensten und in den Flughafen-Shops tätig sein, sondern auch in der Gepäckabfertigung, die zu den sicherheitsrelevanten Bereichen des Airports gehört.

Mit ihren Zutrittsausweise könnten einige sogar in die Cockpits der abgestellten Maschinen vordringen. Einige der Beschuldigten seien von Kollegen dabei beobachtet worden, wie sie „nach den Anschlägen“ geklatscht hätten. „Wir haben diese Vorfälle gemeldet“, ob die Behörden daraufhin tätig geworden sind, wisse die Gewerkschaft nicht.

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