„Ein Mord vor aller Augen“ Sorge um inhaftierten Alexej Nawalny wächst

Moskau/Berlin · Die Sorgen um erkrankten Alexei Nawalny wachsen – ein Hungerstreik und die Haftbedingungen zehren an den Kräften des Oppositionspolitikers. Bundeskanzlerin Angela Merkel telefoniert mit Putin.

  Sein Zustand verschlechtert sich: Ale  xej Nawalny, hier bei einer Anhörung vor dem Bezirksgericht Babuskinsky.

Sein Zustand verschlechtert sich: Ale xej Nawalny, hier bei einer Anhörung vor dem Bezirksgericht Babuskinsky.

Foto: dpa/Uncredited

Die ernstesten Worte findet ausgerechnet der Satiriker Viktor Schenderowitsch. „Was im Straflager vor sich geht, ist ein Mord, der vor unser aller Augen verübt wird“, sagt der Autor der legendären russischen Politpuppenshow „Kukly“. In seinem Videokommentar zur Situation des inhaftierten Oppositionsführers Alexej Nawalny geht Schenderowitsch aber noch weiter. In der sogenannten Besserungskolonie 2 (IK-2) östlich von Moskau, in der Nawalny einsitzt und aus Protest gegen die unmenschlichen Haftbedingungen in den Hungerstreik getreten ist, vollziehe sich eine „staatlich organisierte Katastrophe“. Denn die Gefängnismitarbeiter handelten ja als Vertreter des Staates, an dessen Spitze Präsident Wladimir Putin steht.