Nach dem 11. September Amerikas „Krieg gegen den Terror“ hinterlässt im Nahen Osten tiefe Wunden

Bagdad · Die Anschläge vom 11. September waren der Auslöser einer Zeitenwende. Die USA führten einen „Krieg gegen den Terror“ und setzten auf militärische Stärke, um feindliche Regime zu bekämpfen und dem Nahen Osten die Demokratie zu bringen. Jetzt ziehen sich die USA zurück.

 Taliban-Soldaten stehen Anfang September in der Provinz Panjshir im Nordosten Afghanistans Wache.

Taliban-Soldaten stehen Anfang September in der Provinz Panjshir im Nordosten Afghanistans Wache.

Foto: dpa/Mohammad Asif Khan

Als Plünderer durch die irakische Hauptstadt Bagdad zogen und Geschäfte, Verwaltungsgebäude und sogar Krankenhäuser leerräumten, bejubelte Donald Rumsfeld das als „Zeichen der Freiheit“. Der damalige amerikanische Verteidigungsminister gehörte nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 zu den führenden Köpfen der Neo-Konservativen in Washington, die den Nahen Osten nach westlichem Vorbild umgestalten wollten. Der Feldzug gegen den Irak im Jahr 2003 gehörte dazu. Für Chaos und neues Unrecht nach dem Sturz von Diktator Saddam Hussein hatte Rumsfeld nur ein Schulterzucken übrig. „Sowas passiert nun mal“, sagte er.