Burkina Faso Blutbad bei Überfall auf Restaurant in Ouagadougou

Ouagadougou · In Westafrikas Sahelstaat Burkina Faso überfallen Bewaffnete ein Restaurant im Zentrum der Hauptstadt Ouagadougou. Mindestens 18 Menschen sterben - die Zahl könnte steigen. Die Tat erinnert an einen Überfall im Vorjahr. Frankreich spricht von einer Terror-Attacke.

Polizisten und Soldaten stehen in Ouagadougou an einer Straßensperre. Bei einem nächtlichen Angriff auf ein Restaurant Menschen getötet und verletzt.

Polizisten und Soldaten stehen in Ouagadougou an einer Straßensperre. Bei einem nächtlichen Angriff auf ein Restaurant Menschen getötet und verletzt.

Foto: Ahmed Ouoba

Bei einem blutigen Angriff auf ein Restaurant in der westafrikanischen Stadt Ouagadougou sind nach Regierungsangaben mindestens 18 Menschen getötet und ein Dutzend weitere verletzt worden.

Unter den Toten seien mehrere Ausländer, darunter ein Franzose und ein Türke, eine Kanadierin, zwei Kuwaiterinnen, ein Libanese, ein Nigerianer und ein Senegalese, teilte ein Sprecher des Außenministeriums in Ouagadougou mit. Die Identität von drei weiteren Opfern stand am Abend noch nicht fest.

Nach Berichten von Augenzeugen waren am späten Sonntagabend drei Männer vor dem Restaurant "Café Istanbul" vorgefahren und hatten wahllos auf die anwesenden Gäste geschossen. Einheiten von Polizei und Armee riegelten das Gebiet ab und lieferten sich bis in die frühen Morgenstunden des Montags heftige Schusswechsel mit den Angreifern, die mit automatischen Waffen um sich feuerten.

Nach Medienberichten bekannte sich zunächst niemand zu der Attacke. Bei dem rund siebenstündigen Feuerwechsel wurden zwei Angreifer getötet und drei Sicherheitsbeamte verletzt - einer davon schwer. In dem streng abgeriegelten Gelände um den Tatort wurde am Montag noch nach möglichen weiteren Angreifern gesucht.

Frankreich verurteilte den Überfall als Terrorakt und rief seine Bürger auf, die Gegend im Zentrum der Hauptstadt von Burkina Faso zu meiden. Auch die Bundesregierung verurteilte den tödlichen Überfall scharf. Der Anschlag zeige, wie sehr Sicherheit und Stabilität in der ganzen Region bedroht seien, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes (AA) in Berlin und betonte: "Es muss verhindert werden, dass sich der Terrorismus weiter in der Sahel-Region und in Westafrika ausbreiten kann."

Der Angriff ähnelt einem Überfall von Islamisten im Januar 2016. Damals hatten im gleichen Viertel Kämpfer des afrikanischen Ablegers des Terrornetzes Al-Kaida ein Restaurant angegriffen. Bei dem Anschlag starben 29 Menschen, knapp 70 weitere wurden verletzt. Das damals überfallene Restaurant "Le Cappuccino" liegt in derselben Straße wie das "Café Istanbul". Die ehemalige französische Kolonie Burkina Faso liegt in Westafrika und grenzt an die Sahelzone.

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