Kommentar Das Ruder herumreißen

Genf · In den vergangenen Wochen erlebte Deutschland traumhaft schöne Tage. Die Sonne strahlte, die Temperaturen kletterten in die Höhe.

Der Herbst fühlte sich an wie der Frühling. Wir können uns darüber freuen. Wir müssen aber auch erkennen: Es stimmt etwas nicht, es stimmt etwas nicht mit unserem Klima. Wie schlimm es wirklich um das Klima bestellt ist, haben die Vereinten Nationen wieder einmal aufgeschrieben. Der Weltklimarat der UN legt einen weiteren düsteren Bericht vor.

Man mag zwar das Zustandekommen des Dokuments kritisieren - immerhin dürfen sich auch Regierungsvertreter kräftig einmischen. Man mag auch darüber lamentieren, dass ein permanentes Alarmschlagen des Klimarates irgendwann auf taube Ohren stößt. Aber an der Grundtatsache ändert das alles nichts: Wir Menschen heizen die Atmosphäre und die Ozeane auf. Wir Menschen sind für den Klimawandel verantwortlich. Noch aber bleibt Zeit, das Ruder herumzureißen. Zunächst sind die Politiker gefordert: Sie müssen bis Ende 2015 ein neues Klimaabkommen verabschieden. Es muss ein Pakt mit Biss sein, ein Pakt, der den Abschied von Kohle, Öl und anderen fossilen Brennstoffen einläutet. Das lässige Verfeuern dieser Klimakiller hat uns die Erderwärmung beschert.

Die Umstellung auf umweltverträgliche Energien überall auf dem Globus muss das Ziel sein. Der Weltklimarat hat lange Fristen ins Auge gefasst. Bis zum Ende dieses Jahrhunderts soll es soweit sein. Doch diese Ziele müssen eingehalten werden. Wenn die Welt das nicht schafft, werden die düsteren Prognosen des Klimarates zur Wirklichkeit.

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