Konflikte Deutsche bei Terroranschlägen in Elfenbeinküste getötet
Abidjan/Berlin · Al-Kaida dringt in Afrika vor. Anschläge auf beliebte Hotels häufen sich überall auf dem Kontinent. Diesmal töten drei Terroristen 18 Menschen in der Elfenbeinküste, darunter eine Deutsche und vier Franzosen.
Unter den Opfern der Terroranschläge auf drei Hotels in der Elfenbeinküste sind eine Deutsche und vier Franzosen.
Die Zentrale des dortigen Goethe-Instituts bestätigte am Montag den Tod der Institutsleiterin Henrike Grohs. Laut Frankreichs Präsident François Hollande wurden auch vier Franzosen getötet. Insgesamt wurden bei den Anschlägen in dem westafrikanischen Land am Sonntag mindestens 21 Menschen getötet, darunter drei Soldaten und drei der Angreifer. Mindestens 33 Menschen seien verletzt worden, sagte Innenminister Hamed Bakyoko am Montag.
Die Terrorgruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI) bekannte sich zu der Tat. Zunächst hatte die Polizei der Elfenbeinküste gemeldet, unter den Toten seien 14 Zivilisten, zwei Soldaten und sechs Islamisten. Danach wurde zunächst von einem französischen Opfer berichtet. Ein ivorischer Militärsprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur, unter den Toten seien auch ein Kameruner sowie eine Person aus Burkina Faso.
Grohs hatte das Goethe-Institut in der Wirtschaftsmetropole Abidjan seit Dezember 2013 geleitet. Zuvor war die studierte Völkerkundlerin in Südafrika tätig gewesen. Mehrere Jahre lang arbeitete die 51-Jährige auch in Bildungsprojekten der Berliner Philharmoniker.
Die Bundesregierung verurteilte die Anschläge scharf. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) schrieb ein Kondolenztelegramm an den Präsidenten der Elfenbeinküste, Alassane Ouattara, und verurteilte darin "diese verbrecherische Tat, bei der wieder unschuldige Menschen Opfer einer menschenverachtenden Ideologie wurden".
Hollande versicherte Ouattara seine Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus. Am Dienstag werden der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault sowie Innenminister Bernard Cazeneuve in Abidjan erwartet. Der Papst sprach den Hinterbliebenen und den Verletzten sein tiefes Mitgefühl aus. Franziskus verurteile "jede Form von Hass und Gewalt", heißt es in dem Beileidstelegramm von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin.
Mehrere bewaffnete Männer hatten am Sonntag in Grand-Bassam, rund 40 Kilometer südöstlich von Abidjan, das Feuer auf Hotelgäste eröffnet. AQMI übernahm auf dem der Miliz nahestehenden Nachrichtenportal Al-Akhbar die Verantwortung für die Anschläge. Die sunnitische Terrororganisation hat ihre Ursprünge in Algerien und ist unter anderem auch in Mali, Marokko und Tunesien aktiv.
Die Regierung der Elfenbeinküste berief am Montag eine Krisensitzung des Kabinetts in Abidjan ein. Sie kündigte eine Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen sowie eine dreitägige Staatstrauer an.