Interview mit Carlo Masala „Die Politik wirbt nicht genug um Einsätze“
Interview | Bonn · Der Politologe Carlo Masala von der Bundeswehr-Universität in München spricht über das Debakel in Afghanistan, das Ansehen der Truppe in Zeiten von Corona- und Fluthilfe – und beklagt einen zu geringen Stellenwert von Außenpolitik.
Evakuierungsflug der Luftwaffe aus Kabul: „Afghanistan empfinden alle als eine Katastrophe“.
Foto: dpa/Marc TessensohnIm Sommer musste die Welt mit Entsetzen zusehen, wie die radikalislamischen Taliban innerhalb kürzester Zeit Afghanistan zurückeroberten, während sich der Westen gleichzeitig nach 20 Jahren des Einsatzes von dort zurückzog. In dramatischen Tagen am Flughafen von Kabul starteten die Bundeswehr und Verbündete eine beispiellose Luftbrücke für die eigenen Staatsbürger und – viel zu wenige – Ortskräfte. Über das Debakel sprach Nils Rüdel mit dem Außenpolitik- und Bundeswehr-Experten Carlo Masala.