Papst über Homosexualität Ein großer Schritt für die katholische Kirche

Rom · Der Papst spricht sich für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften aus und stellt sich damit gegen das bisherige Lehramt.

 Bewegt sich: Papst Franziskus - hier im Januar im Vatikan.

Bewegt sich: Papst Franziskus - hier im Januar im Vatikan.

Foto: picture alliance/dpa/Evandro Inetti

Es ist vielleicht nur ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein großer für die katholische Kirche. Am Mittwoch sind in Rom Äußerungen von Papst Franziskus bekannt geworden, in denen sich das Oberhaupt der katholischen Kirche für eingetragene Lebenspartnerschaften zwischen gleichgeschlechtlichen Personen ausspricht. Im vergangenen offiziellen Dokument der katholischen Kirche zum Thema aus dem Jahr 2003 werden diese noch als „unsittlich“ bezeichnet. Franziskus sagte in einem stark geschnittenen Interview: „Eine homosexuelle Person hat das Recht auf eine Familie.“ Es handelte sich um „Kinder Gottes“, die nicht aus der Familie ausgestoßen werden könnten. „Was wir machen müssen, ist ein Gesetz des zivilen Zusammenlebens“, sagte Franziskus in dem Interview auf Spanisch. Homosexuelle Paare „müssen rechtlich geschützt sein“.