Knappes Rennen Ende des Assange-Asyls? Ecuador wählt neuen Präsidenten

Quito · Kontinuität der linken Reformpolitik oder Kurswechsel? Der Kandidat der Regierungspartei geht in die Wahl mit einem leichten Vorsprung in den Umfragen. Der Bewerber der Opposition will Assanges Asyl beenden.

 Wahlplakat des konservativen Oppositionsführer Guillermo Lasso.

Wahlplakat des konservativen Oppositionsführer Guillermo Lasso.

Foto: Fernando Vergara

In Ecuador hat die Stichwahl um den Nachfolger des seit zehn Jahren amtierenden linken Präsidenten Rafael Correa begonnen.

Rund 12,8 Millionen Bürger haben die Wahl zwischen Correas früherem Vizepräsidenten Lenín Moreno von der Partei Alianza País (AP) und dem konservativen Oppositionsführer Guillermo Lasso von der Partei Creando Oportunidades ("Chancen schaffen").

Correa eröffnete den Wahlgang mit einem Aufruf zur friedlichen Stimmabgabe. Am 24. Mai werde er dem gewählten Präsidenten ein "neues Land" übergeben, mit einer stabilisierten Wirtschaft, erklärte der abgehende Staatschef.

Die letzten Umfragen gaben Moreno einen leichten Vorsprung von bis zu fünf Prozentpunkten. Er will wie Correa weiter stark in Sozialprogramme investieren, aber die Abhängigkeit von Öleinnahmen lockern und mehr ausländische Investoren ins Land bringen. Lasso verspricht Steuererleichterungen, mehr Arbeitsplätze und das Ende des Asyls für den Wikileaks-Gründer Julian Assange in der Botschaft Ecuadors in London.

Bei der ersten Wahlrunde im Februar wurde auch das Parlament erneuert. Die Regierungspartei gewann mit 74 der insgesamt 137 Sitze die Mehrheit. Lassos Partei kam auf 34 Abgeordnete. Moreno erhielt bei der ersten Wahlrunde 39,4 Prozent der Stimmen gegen 28,1 Prozent Lassos. Die Wahlbeteiligung lag bei 81,6 Prozent.

Die Wahllokale schließen um 17.00 Uhr Ortszeit (24.00 MESZ). Eine vorläufiges Ergebnis soll drei Stunden nach Abschluss der Wahl bekanntgegeben werden.

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