Ende nach 17 Monaten Amtszeit Wie Draghis Rücktritt zum schwarzen Tag für Italien wird

Rom · Italiens Ministerpräsident Mario Draghi tritt zurück, nachdem er keine Rückendeckung aus dem Parlament bekam. Viele italienische Minister befürchten dramatische Konsequenzen für das Land. Am frühen Donnerstagabend löste dann Staatspräsident Sergio Mattarella per Dekret die beiden Parlamentskammern auf.

 Mario Draghi verabschiedet sich im Parlament als italienischer Ministerpräsident.

Mario Draghi verabschiedet sich im Parlament als italienischer Ministerpräsident.

Foto: dpa/Robe

Dass Mario Draghi emotional wurde bei seinem vorerst letzten Auftritt im italienischen Abgeordnetenhaus in Rom, das musste der stets kühl und abgeklärt wirkende 74-Jährige schon dazu sagen. 30 Sekunden lang hatten ihm die Parlamentarier am Donnerstagmorgen mit Applaus Respekt gezollt, eine teilweise scheinheilige Geste nach der mangelnden Unterstützung vom Vortag. Draghi schien eher verschlafen als gerührt, sagte dann aber ironisch: „Manchmal wird auch das Herz von Bankern weich.“ Der Abschied von der Macht ist noch keinem leicht gefallen.