Heimatverein Rheinbreitbach Erster Weltkrieg als Ausstellung

RHEINBREITBACH · Wie haben die Menschen auf dem Land den Ersten Weltkrieg zwischen 1914 und 1918 erlebt? Wie haben sie kommuniziert? Wie sind sie an Lebensmittel gekommen? All diese Fragen will der Heimatverein Rheinbreitbach in einer Sonderausstellung zum Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren beantworten, die Ende Juli oder Anfang August im Heimatmuseum beginnen soll.

Der Verein bittet nun die Bürger, auf ihren Dachböden und im Keller nach noch existierenden alten Dokumenten und Fotos zu stöbern, um ein möglichst umfassendes Bild dieser Zeit in Rheinbreitbach und der näheren Umgebung zeichnen zu können.

Wenn Thomas Napp einen Wunsch frei hätte, wäre dies eine originale Uniform, die ein Rheinbreitbacher einst getragen hat. Doch der Archivar des Heimatmuseums weiß um die Chancen: "Die Uniformen werden sicher bereits verkauft oder zerschlissen sein, aber wir freuen uns auch sehr über Fotos und Familiengeschichten aus der Zeit." Der Heimatverein betritt mit dem Thema Erster Weltkrieg Neuland.

Viel gibt es nicht im Archiv des Vereins, keine Schriften, wenige Fotos, "ein spannendes, neues Terrain", wie es der Archivar beschreibt. "Wir wissen, dass das Medium Film damals eine große Rolle für die Propaganda gespielt hat", sagt Napp. Ob es auch in Rheinbreitbach zu Filmaufnahmen gekommen sei, sei jedoch nicht bekannt. "Darüber wollen wir gerne mehr herausbekommen", so Napp.

Es gehe schwerpunktmäßig um die Landwirtschaft, die in dieser Zeit ohne die jungen Männer habe erledigt werden müssen. Es gehe um Medien und um Lebensmittel. "Wir suchen zudem Feldpostkarten, die von der Westfront an die Familien in Rheinbreitbach geschickt wurden", sagt Thomas Napp. Er wird diese Ausstellung gemeinsam mit Jürgen Fuchs und Dankward Heinrich konzipieren.

Die Fundsachen können im Heimatmuseum während der regulären Öffnungszeiten an jedem zweiten und vierten Sonntag im Monat von 14.30 bis 17.30 Uhr abgegeben werden. Die eingereichten Dokumente und Gegenstände werden nach der Ausstellung den Besitzern wieder zurückgegeben. Archivar Thomas Napp kann unter 02224/74232 kontaktiert werden.

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