Sondertagung des EU-Gipfels Wie die Staatschefs sich durch ihre selbstgemachte Öl-Krise hangeln

Brüssel · Kein Öl mehr aus Russland für die Europäische Union, lautet der Beschluss des EU-Gipfels – mit der Ausnahme jenes Öls, das per Pipeline kommt. Warum sich die Staats- und Regierungschefs so schwer damit taten – und was sie nun als nächstes ins Auge fassen.

 In der PCK-Raffinerie GmbH im brandenburgischen Schwedt kommt Rohöl aus Russland über die Pipeline „Freundschaft – Druschba“ an.

In der PCK-Raffinerie GmbH im brandenburgischen Schwedt kommt Rohöl aus Russland über die Pipeline „Freundschaft – Druschba“ an.

Foto: dpa/Patrick Pleul

In Zeiten des Krieges wandelt sich die Sprache. Bei der Sondertagung des EU-Gipfels ist eine Stunde nach Mitternacht von den Wirkungen einer Atombombe die Rede, davon, einen Vorschlag „besiegt“ zu haben, und davon, „die perverseste Idee abgewendet“ zu haben. Aber Ungarns Ministerpräsident wendet die Worte nicht etwa gegen Putins Angriffskrieg, sondern feiert sich in der ersten Stunde seines Geburtstages im ungarischen Fernsehen als Helden über die EU. Die Familien könnten nun wieder ruhig schlafen, beim Bezug des russischen Öls bleibe für Ungarn alles beim alten.