Kampf gegen Betrug und Korruption Europäische Staatsanwaltschaft nimmt Arbeit auf

Brüssel · Die neue Europäische Staatsanwaltschaft will mehr Effizienz gegen Betrug, Korruption und Bestechlichkeit erreichen. Bis zu 3000 Verfahren pro Jahr werden erwartet. Mit dem Start am 1. Juni gehen acht schwierige Jahre Vorbereitungszeit zu Ende.

 Nach acht Jahren Vorbereitungszeit nimmt die Europäische Staatsanwaltschaft ihre Arbeit auf.

Nach acht Jahren Vorbereitungszeit nimmt die Europäische Staatsanwaltschaft ihre Arbeit auf.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Anfang Februar dieses Jahres schlug die Verwaltung der EU in Brüssel Alarm. „Wir sehen eine steigende Zahl von Betrugsfällen und falschen Angeboten im Zusammenhang mit Impfstoffen“, erklärte die Antibetrugsbehörde der Union (Olaf). Abgesehen von dem medizinischen Schaden durch gefälschte Produkte ging es auch um Geld – immerhin fast 12,7 Milliarden Euro für rund 900 Millionen Impfstoffdosen. Am heutigen Dienstag, 1. Juni, dürften Vorfälle wie diese endlich konsequent verfolgt werden können: Denn dann nimmt die Europäische Staatsanwaltschaft (EPPO = European Public Prosecutor‘s Office) mit Sitz in Luxemburg ihre Arbeit auf. Über acht Jahre Vorbereitungszeit mit viel Streit zwischen den Mitgliedstaaten gehen damit zu Ende. Was dieser Schritt für die EU bedeutet, sagte der stellvertretende EU-Generalstaatsanwalt Andrés Ritter am Montag: „Wir sind die erste jemals geschaffene supranationale Staatsanwaltschaft.“