Abtreibungsdebatte in Polen Frauen aus Polen suchen Hilfe im Ausland

Warschau/Berlin · In Polen tobt ein Streit über noch schärfere Abtreibungsregeln. Dabei verzweifeln schon am geltenden Recht jährlich Zehntausende Frauen. Viele von ihnen suchen Hilfe im Ausland. Eine Berliner Organisation leistet Unterstützung.

 Menschen protestieren im Oktober vor dem Präsidentenpalast gegen eine Verschärfung des Abtreibungsrechts.

Menschen protestieren im Oktober vor dem Präsidentenpalast gegen eine Verschärfung des Abtreibungsrechts.

Foto: dpa/Czarek Sokolowski

Alle paar Minuten klingelt bei Zuzanna Dziuban das Zweithandy. „Das ist wieder Ciocia Basia“, sagt die 39-Jährige am ersten Telefon. Das ist ihr eigenes. Und am anderen Apparat nervt nicht etwa Ciocia Basia, zu Deutsch: Tante Barbara. So heißt vielmehr die Berliner Organisation, für die Dziuban ehrenamtlich tätig ist. Die Handy-Bereitschaft wechselt zwischen rund 20 Mitarbeiterinnen. Sie sind im Dauereinsatz, um Frauen aus Polen zu helfen, die eine Schwangerschaft abbrechen wollen und im eigenen Land alleingelassen werden. Im katholischen Polen gilt eines der restriktivsten Abtreibungsgesetze Europas, und die erzkonservative Pis-Regierung arbeitet an einer weiteren Verschärfung.