Regierungskrise in Österreich Für Sebastian Kurz kommt’s jetzt ganz dicke

Analyse | Wien · Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Österreichs Kanzler und zehn Gefolgsleute wegen Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit. 2016 soll Sebastian Kurz günstige Umfragen und positive Berichterstattung bei willfährigen Boulevardblättern gekauft haben.

 Bundeskanzler Sebastian Kurz sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Die Opposition plant ein Misstrauensvotum.

Bundeskanzler Sebastian Kurz sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Die Opposition plant ein Misstrauensvotum.

Foto: dpa/Petr David Josek

Wenn Sebastian Kurz je die Zukunftshoffnung für Europas Konservative war, als die er namentlich in Deutschland gefeiert wird, dann ist sie in diesen Tagen geplatzt. Nach dem Verdacht auf Falschaussage vor einem Untersuchungsausschuss wird gegen Österreichs Jungkanzler nun auch wegen Untreue, Bestechung und Anstiftung dazu ermittelt. Erstmals ordnete die zuständige Anti-Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gleich drei Hausdurchsuchungen im Kanzleramt, im Finanzministerium und in der Parteizentrale der ÖVP an, deren Chef Kurz ist. Eine solche Razzia in höchsten Regierungsstellen ist einmalig in der Zweiten Republik seit 1945.