Bigotter Wadenbeißer Gerichtsakten outen Fox-Starmoderator Tucker Carlson
Tucker Carlson hat sich auf FOX als rhetorisches Maschinengewehr Donald Trumps profiliert. Gerichtsakten enthüllen jetzt eine andere Seite des Starmoderators, der gerade versucht, die Geschichte des 6. Januar im Sinne des Ex-Präsidenten umzuschreiben.

Der konservative FernsehmoderatorTucker Carlson.
Foto: dpa/Seth WenigWenn der Mann mit dem welligen Haar und der grimmigen Mine zur besten Sendezeit auf Fox zu seinem Monolog ansetzt, kleben ihm unter der Woche rund drei Millionen Amerikanern an den Lippen. Der rechte Wadenbeißer erreicht mit seiner Mischung aus populistischen Schimpftiraden, schamlosem Rassismus und konspirativem Unsinn mehr Zuschauer als jeder andere Nachrichtenkanal. Genau der Richtige also, die Ereignisse vom 6. Januar so umzudeuten, dass sie zu der Erzählung passen, die Donald Trump verbreitet. „Sie waren friedlich, sie waren gesittet, sie waren sanftmütig“, fasst Carlson die Botschaft zusammen, die eine Collage aus zehntausenden Stunden an Videoaufzeichnungen von der Kapitol-Erstürmung visuell vermitteln soll. Ausgestrahlt am Montag und Dienstagabend in seiner Show auf Fox. „Das waren keine Aufständischen, das waren Touristen.“ Das Material stammt von den Sicherheitskameras im Kongress. Der neue Speaker Kevin McCarthy, ein strammer Trump-Verbündeter, hatte Carlson die Aufnahmen exklusiv zur Verfügung gestellt. Der Chef der Kapitol-Polizei, Tom Manger, nannte den daraus produzierten Zusammenschnitt irreführend. „Die Sendung wählte zweckdienlich die ruhigeren Momente unserer 41 000 Stunden Videomaterial aus.“