Konflikt in der Golfregion Golf-Staaten fühlen sich durch Trump gegen Katar gestärkt

Doha · US-Präsident Trump wirft Katar vor, langjähriger Unterstützer des Terrorismus zu sein. Die Golf-Staaten fühlen sich in ihrer harten Haltung gegen das Wüsten-Emirat bestätigt. Und auch wenn Russland sich als Vermittler anbietet: Ein Ende der Krise ist nicht in Sicht.

Eine Frau vor der Skyline der Stadt Doha in Katar.

Eine Frau vor der Skyline der Stadt Doha in Katar.

Foto: Kamran Jebreili

In der Krise am Golf sehen sich die arabischen Staaten durch die Kritik von US-Präsident Donald Trump an Katar in ihrer harten Haltung bestätigt.

Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain begrüßten die Aussage Trumps, der Katar vorwarf, ein langjähriger Unterstützer von Terrorismus zu sein. Mehrere arabische Staaten hatten Anfang der Woche ihre diplomatischen Beziehungen zu dem Wüsten-Emirat Katar abgebrochen, den Luftverkehr gestoppt und die Grenzen geschlossen.

Saudi-Arabien unterstütze die Aussage Trumps, der die Notwendigkeit betont hatte, dass Katar die Unterstützung des Terrorismus stoppe, zitierte die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA einen saudischen Offiziellen. "Terrorismus und Extremismus zu bekämpfen ist keine Option, sondern eine Verpflichtung." Bahrain lobte die "Standfestigkeit" des US-Präsidenten.

Dabei kamen aus den USA widersprüchliche Signale zur Krise um Katar. Die Regierung in Washington vertrat erneut keine einheitliche Position. US-Außenminister Rex Tillerson trat deutlich gemäßigter auf als Präsident Trump. Tillerson appellierte an Saudi-Arabien und die anderen Staaten, die Isolation Katars zu beenden. Zugleich forderte er die Regierung in Doha auf, die Anliegen der anderen Länder ernst zu nehmen und noch mehr im Kampf gegen den Terrorismus zu tun.

Ein ranghoher Mitarbeiter des Weißen Hauses spielte die Differenzen herunter. Trump und Tillerson seien sich einig, erklärte der Vertreter, der nicht namentlich zitiert werden wollte. Man spreche weiter mit allen Partnern. Der Präsident bleibe optimistisch, dass eine deutliche Botschaft erhört werde und dem Taten folgten.

Der katarische Botschafter in Washington, Meshal Hamad al-Thani, forderte die US-Regierung auf, sich nicht von anderen Ländern beeinflussen zu lassen. "Das Problem der Terrorfinanzierung ist ein globales, kein einziges Land hat das lösen können und Katar ist nicht immun", schrieb er auf Twitter. Sein Land kämpfe seit Jahren gemeinsam mit den USA gegen Extremismus. Vertreter aus Washington hätten Katar diesbezüglich Fortschritte bescheinigt. "Wir appellieren an die US-Regierung, sich auf ihre eigenen Quellen zu verlassen und nicht auf Länder mit einer politischen Agenda", fügte er hinzu.

Russland bot unterdessen Hilfe bei der Vermittlung zwischen den Konfliktparteien an. Die größte Herausforderung sei der Kampf gegen den Terrorismus - deshalb bräuchten die arabischen Staaten Einigkeit, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Samstag in Moskau. Er beriet dort mit dem katarischen Außenminister Scheich Mohammed bin Abdulrahman bin Jassim al-Thani über die Lage.

Moskau unterhalte Kontakte zu allen Seiten, sagte Lawrow nach Agenturberichten. Der Minister aus Katar betonte, sein Land setze auf eine diplomatische Lösung des Konflikts.

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