Lukaschenkos politischer Überlebenskampf Im Angesicht des Scheiterns

Analyse | Minsk/Berlin · Der belarussische Machthaber Lukaschenko kämpft um sein politisches Überleben. Während alle über die Lage der Migranten an der EU-Grenze sprechen, hat das Regime seit Juli mehr als 400 Nichtregierungsorganisationen eliminiert, erklärt ein Experte. Und die Migrationskrise? Die hängt noch in der Warteschleife.

 Das von der belarussischen Staatsagentur BelTA via AP zur Verfügung gestellte Handout zeigt Migranten, die in Schlafsäcken in einem Logistikzentrum in der Nähe der polnisch-belarussischen Grenze liegen.

Das von der belarussischen Staatsagentur BelTA via AP zur Verfügung gestellte Handout zeigt Migranten, die in Schlafsäcken in einem Logistikzentrum in der Nähe der polnisch-belarussischen Grenze liegen.

Foto: dpa/Maxim Guchek

Alexander Lukaschenko hat einen Plan. Davon ist zumindest Juri Karajew überzeugt. Wie es weitergeht in der Migrationskrise an der Grenze zu Polen, darüber werde in Belarus „auf höchster Ebene entschieden“, sagt der Generalleutnant. Also von Lukaschenko. Und an dessen Entscheidungen zweifelt Karajew nicht. Der 55-Jährige hat im Sicherheitsapparat Karriere gemacht. Er stieg sogar zum Innenminister auf und war operativ verantwortlich für die blutige Niederschlagung der Demokratiebewegung nach der Präsidentschaftswahl 2020. Geheime Gesprächsmitschnitte belegten später, wie er die Sonderpolizei Omon zur Brutalität anstachelte: „Findet diese Kreaturen und tötet sie.“