Boot gekentert Japan: Gerettete Nordkoreaner an Schiff aus Heimat übergeben

Die Rettung dreier schiffbrüchiger Nordkoreaner vor Japans Küste kommt zu einem heiklen Moment in den Beziehungen beider Länder. Die Männer wollen eigenen Worten zufolge zurück in ihr Land.

 Die japanische Küstenwache rettet die drei Nordkoreaner von ihrem schon halb gesunkenen Holzboot.

Die japanische Küstenwache rettet die drei Nordkoreaner von ihrem schon halb gesunkenen Holzboot.

Foto: 9th Regional Japan Coast Guard Headquarters

Tokio (dpa) – Die japanische Küstenwache hat drei schiffbrüchige Nordkoreaner gerettet. Die Männer, die auf einem Fischerboot aus Holz im Japanischen Meer in Seenot geraten waren, wurden am Donnerstag einem Schiff aus Nordkorea für die Rückfahrt in ihre Heimat übergeben, wie die Behörden mitteilten. Regierungssprecher Yoshihide Suga bestätigte auf einer Pressekonferenz, dass es sich um Nordkoreaner handele, die eigenen Worten zufolge in ihr Land zurückkehren wollten.

Die Beziehungen zwischen Japan und dem isolierten kommunistischen Nordkorea sind wegen der dortigen Atomwaffen- und Raketentests angespannt. Japans Regierungschef Shinzo Abe hat bereits angekündigt, höchstmöglichen Druck auf Nordkorea ausüben zu wollen. Die wiederholten Tests waren international verurteilt worden.

Die japanische Küstenwache hatte die drei Schiffbrüchigen am Mittwochnachmittag von ihrem schon halb gesunkenen Holzboot etwa 370 Kilometer nordwestlich der Halbinsel Noto gerettet, wie die Nachrichtenagentur Kyodo News berichtete. Zuvor hatte sie ein Militärflugzeug gesichtet.

Die Geretteten sagten der Küstenwache, sie seien mit zwölf weiteren Männern auf dem Weg zurück nach Nordkorea gewesen, als ihr Boot kenterte. Sie hatten eigenen Angaben zufolge außerhalb Japans exklusiver Wirtschaftszone gefischt. Warum ihr Boot Schiffbruch erlitt, war zunächst nicht klar. Die Küstenwache setzte am Donnerstag die Suche nach den übrigen Besatzungsmitgliedern fort, wie Suga sagte.

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