Papst-Wahl Kardinäle setzen Beratungen über Konklave-Beginn fort

Rom · Vierter Tag der Kardinalsversammlung und zunächst noch kein Termin für den Beginn der Papst-Wahl: Die in Rom versammelten Purpurträger wollten sich am Donnerstag in zwei Sitzungen erneut mit dem bevorstehenden Konklave befassen.

Sie erwarteten denletzten noch fehlenden der insgesamt 115 wahlberechtigten Kardinäle.Sind alle im Vatikan versammelt, kann ein Datum festgelegt werden.In Rom gingen Beobachter weiterhin davon aus, dass das Konklavebereits am kommenden Montag beginnen könnte.

Spekuliert wurde dabeiüber Spannungen unter den Kardinälen. Nordamerikanische Purpurträgersuchten nach Medienberichten die Unterstützung ihrer afrikanischenund südamerikanischen Kollegen für einen nichteuropäischen Kandidatenfür den Stuhl Petri, da aus Europa kein moderner Papst kommen könne.

Auch die "Vatileaks"-Affäre um gestohlene Dokumente des Papstes,Intrigen und Korruption im Vatikan beschäftigte die Kardinäle. Vorallem Purpurträger aus Übersee hatten von der Kurie in Rom mehr überdie Affäre wissen wollen. Der zurückgetretene Papst Benedikt XVI. hatdie Untersuchungsakten dazu für den Nachfolger bereitlegen lassen.

Die römische "La Repubblica" zitierte am Donnerstag eine anonymeQuelle, die zusammen mit mehr als 20 anderen "Maulwürfen" im VatikanAuslöser der Publikationen gewesen sein will und neue Enthüllungenankündigte: "Der "Vatileaks"-Fall ist vor dem Konklave immer nochrelevant, der Kampf für Transparenz geht weiter."

Eine Menge Wahrheitmüsse noch ans Tageslicht. Auch die vom Vatikan nicht kommentiertenBerichte über homosexuelle Seilschaften und Erpressung am HeiligenStuhl seien "alle wahr", sagte die anonyme Quelle der Zeitung: "Ichkönnte Kardinäle, Monsignore, Bischöfe und Offizielle auflisten."

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