Kommentar zu den EU-Sanktionen gegen Russland Kein starkes Signal

Mit neuen Sanktionen gegen Russland will die EU auf die Inhaftierung des Kremlkritikers Alexej Nawalny reagieren. Doch diese Maßnahmen bringen nicht viel, wenn Russland letzten Endes unbeirrt weitermacht wie bisher, sagt Detlef Drewes.

 Oppositionsführer Alexej Nawalny (M) steht in einem Käfig im Babuskinsky Bezirksgericht.

Oppositionsführer Alexej Nawalny (M) steht in einem Käfig im Babuskinsky Bezirksgericht.

Foto: dpa/Alexander Zemlianichenko

Es ist bezeichnend, dass EU-Diplomaten an diesem Montag insbesondere die Einigkeit der 27 Mitgliedstaaten heraus­stellten. Das klingt, als ob die Reaktionen der Gemeinschaft auf den Umgang Moskaus mit Kremlkritiker Alexej Nawalny wichtiger sind als das, was man mit immer neuen Nadelstichen erreichen kann. Ist die Geschlossenheit so brüchig, dass man sie über den Anlass stellen muss?