Luxuriös durchs Kriegsgebiet Wie verläuft die Zugfahrt der Politiker nach Kiew?

Warschau · Viele Reisen westlicher Politiker nach Kiew finden unter hoher Geheimhaltung statt. Es gibt nur gefilterte Nachrichten und Bilder. Mit der Wirklichkeit haben diese oft nicht viel zu tun. Die Trips sind zwar gefährlich, aber auch luxuriös.

 Feudal: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, aufgenommen am 8. April während einer Zugfahrt auf dem Weg nach Kiew.

Feudal: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, aufgenommen am 8. April während einer Zugfahrt auf dem Weg nach Kiew.

Foto: dpa/Michael Fischer

Friedrich Merz im Schlafwagen. Ein schmales Bett mit strahlendweißer Wäsche, das Wandpolster in gediegenem Blau. Die Farben harmonieren mit dem Hemd des CDU-Chefs. Auf einem Tisch stehen Wasserflaschen. Der Zug fährt an Büschen und Bäumen vorbei. „Eine interessante Reise“, sagt Merz in die Kamera. Das Video ist später bei Twitter zu sehen. Aber kann es das gewesen sein? Nichts an der Szene ist spektakulär. Dabei reist Merz doch durch ein Kriegsgebiet, von der polnischen Grenze Richtung Kiew. Die Front verläuft zwar Hunderte Kilometer weiter im Osten. Immer wieder schlagen aber auch Raketen im Westen ein, treffen Tanklager, Waffendepots – und Schienenstränge.