Angriffspläne auf Eis Kim Jong Un fordert "geeignete Optionen" von Trump

Seoul · Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un will Guam vorerst nicht angreifen. Stattdessen wolle er das Verhalten Washingtons weiter beobachten, wie ihn nordkoreanische Medien am Dienstag zitierten. Von den USA forderte Kim "geeignete Optionen" zur Deeskalation.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat von den USA ein Einlenken im Konflikt um sein Atom- und Raketenprogramm gefordert. Um die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel zu entschärfen und einen "gefährlichen militärischen Konflikt" zu vermeiden, müssten die USA als erste "eine geeignete Option" unterbreiten und darauf Taten folgen lassen, wurde Kim am Dienstag von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA zitiert. Was er genau damit meinte, blieb in dem Bericht über eine Truppeinspektion Kims in Pjöngjang jedoch offen.

Vor seiner Äußerung sei Kim im Zuge der Inspektion von seinem Militär ausführlich über die Pläne informiert worden, Raketen in Richtung der Pazifikinsel Guam abzufeuern, auf der die USA einen Luftwaffenstützpunkt unterhalten. Laut KCNA kündigte Kim an, die Pläne für derartige Tests zunächst zurückhalten, um das "dumme und idiotische Verhalten der Yankees" noch "etwas länger" zu beobachten. Gleichzeitig rief er die USA auf, alle Provokationen gegen sein Land "sofort" zu stoppen. Von den USA forderte Kim "geeignete Optionen" und Handlungen zur Deeskalation des Konflikts.

Washington und Pjöngjang hatten im Konflikt um Nordkoreas Raketen- und Atomprogramm die gegenseitigen Drohungen zuletzt immer weiter verschärft. US-Präsident Donald Trump hatte gewarnt, die USA würden "mit Feuer und Wut" auf neue Raketentests reagieren. Nordkorea drohte daraufhin mit einem Angriff nahe des US-Stützpunkts Guam.

EU will friedliche Lösung

Der Krieg der Worte löste weltweit große Besorgnis aus. Nach den Präsidenten von China und Südkorea sowie nach Bundeskanzlerin Angela Merkel rief auch die EU-Außenpolitikbeauftragte Federica Mogherini alle Seiten zu einer "friedlichen Lösung" des Konflikts auf. Sie bot am Montagabend die Unterstützung der EU zugunsten eines neuen Dialogs mit Pjöngjang an.

Dazu wolle die EU verstärkt in die Diskussion mit den früheren Teilnehmern der Sechsparteien-Gespräche Nord- und Südkorea, China, Russland, die USA und Japan treten, erklärte Mogherini. Nordkorea hatte diese Gesprächsrunde im Jahre 2009 verlassen. Kurz nach Mogherinis Erklärung veröffentlichte KCNA dann KimsForderungen.

US-Verteidigungsminister Jim Mattis warnte Nordkorea unterdessen vor einem Raketenangriff auf Guam. "Wenn sie die USA unter Beschuss nehmen, könnte das sehr schnell zu einem Krieg eskalieren", sagte Mattis vor Journalisten im Pentagon. (mit Material von AFP)

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