Rhein-Sieg-Kreis Kirchenvertreter setzen Hoffnungen in neuen Papst

RHEIN-SIEG-KREIS · Es war schon ein starker Auftritt des neuen Papstes Franziskus. "Buona sera" waren seine ersten Worte am Mittwochabend an die Gläubigen auf dem Petersplatz. Dass gerade der 76-jährige argentinische Kardinal Jorge Mario Bergoglio als neuer Pontifex auf den Hauptbalkon der Peterskirche trat, überraschte auch Kirchenvertreter im Rhein-Sieg-Kreis.

"Sein Auftritt hat mich beeindruckt. Ich fand es sehr gut, dass er mit einem Gebet begonnen hat", sagt Karl-Heinz Löhr, Geschäftsführer des Kreiskatholikenrates. "Das war kein Hurra-Gehabe, sondern sehr menschlich und nah bei den Gläubigen." Auch die Wahl seines Namens stößt auf ein positives Echo. "Das symbolisiert seinen bescheidenen Charakter", so Löhr.

Große Freude herrscht auch bei den Steyler Missionaren, gerade darüber, dass ein Ordensmann zum Papst gewählt wurde. "Vielleicht ist wieder die Zeit Gottes angebrochen", hofft Generalsuperior Pater Heinz Kulüke. "Wenn sein Name Programm ist, gehen wir vielleicht in die richtige Richtung - nah am Evangelium und nah an den Menschen." Der Vizeprovinzial der Steyler, Pater Heinz Schneider, war selbst jahrelang in Argentinien. "Gerade die Jesuiten sind bekannt dafür, dass sie mutig gegen Missstände auch innerhalb der Kirche vorgehen." So könne nun auch eine Kurienreform in greifbare Nähe rücken.

"Ich bin hoch überrascht und ich hoffe, dass er Denkbarrieren aufbricht", sagt Reinhard Bartha, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises an Sieg und Rhein. Er wünscht sich, dass der neue Papst 2015 zur 500-Jahr-Feier der Reformation nach Wittenberg kommt. "Das wäre ein tolles Zeichen." Fred Schmitz, Dechant für Siegburg, Sankt Augustin und Lohmar, fand es sehr gut, dass Franziskus um den Segen der Gläubigen gebeten hat. Und: "Ich finde es sehr ermutigend und bedeutsam, dass der Papst aus Südamerika kommt."

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