Kommentar zum Austritt ungarischer Abgeordneter aus der EVP Ein überfälliger Schritt

Meinung | Budapest · Die Fidesz-Partei von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán verlässt die EVP-Fraktion im Europaparlament. Warum der Austritt gut für die Christdemokraten ist, erklärt Detlef Drewes.

   Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán beim EU-Gipfel im Gebäude des Europäischen Rates.

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán beim EU-Gipfel im Gebäude des Europäischen Rates.

Foto: dpa/John Thys

Viktor Orbán hat verloren. Noch einmal hatte der ungarische Premier am Wochenende mit Druck und Drohungen versucht, die Reform der Geschäftsordnung der Christdemokraten im EU-Parlament zu verhindern. Aber sowohl der Regierungschef in Budapest wie auch seine Fidesz-Parteigenossen hatten längst so überzogen, dass nicht einmal mehr die früheren Verbündeten in Berlin und München bereit schienen, ihre Hand weiter über den ungarischen Anti-Demokraten zu halten. So war der Brief, mit dem Orbán seine Partei-Vasallen aus der christdemokratischen Fraktion zurückzog, längst geschrieben, noch bevor die Entscheidung stand. Es ist ein Ausgang, der Kreise ziehen dürfte.