Kommentar zur Wahl in Portugal Viel Reformbedarf

Meinung · Die regierende Sozialistische Partei (PS) hat die Parlamentsneuwahl in Portugal überraschend deutlich gewonnen. Die Erfolge António Costa in den vergangenen Jahren dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Nation immer noch zu den ärmeren Ländern Europas gehört, kommentiert unser Autor.

   Der portugiesische Premierminister und Generalsekretär der Sozialistischen Partei, Antonio Costa, winkt seinen Anhängern nach Bekanntgabe der Wahlergebnissen zu.

Der portugiesische Premierminister und Generalsekretär der Sozialistischen Partei, Antonio Costa, winkt seinen Anhängern nach Bekanntgabe der Wahlergebnissen zu.

Foto: dpa/Armando Franca

Als vor sechs Jahren in Portugal der Sozialist António Costa an die Macht kam und das Ende der Austerität ankündigte, befürchteten die Sparkommissare in Brüssel das Schlimmste: Das mit einem Milliardenkredit gerettete Portugal werde wohl bald wieder in die nächste Pleite rutschen, lautete die pessimistische Prognose. Doch dann kam alles ganz anders: Das nach der tiefen Finanz- und Wirtschaftskrise jahrelang am Boden liegende Land blühte unter dem sozialdemokratisch orientierten Sozialisten Costa geradezu auf.