Krawalle wegen Corona-Maßnahmen Welle der Gewalt in den Niederlanden

Den Haag · In den Niederlanden regt sich gewaltsamer Widerstand gegen die Ausgangssperre zum Zweck der Pandemiebekämpfung. Rechte Politiker schüren den Hass.

 Aufräumen nach den Krawallen: Ein Mann am Montagabend in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam.

Aufräumen nach den Krawallen: Ein Mann am Montagabend in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam.

Foto: dpa/Peter Dejong

Es ist eine Schneise der Verwüstung, die die Chaoten seit Tagen in den niederländischen Städten hinterlassen. Amsterdam, Rotterdam, Den Haag, Geleen, Haarlem – überall brennen seit dem Wochenende in den Abendstunden Autos, Polizeifahrzeuge und sogar Berge der von unseren Nachbarn so heiß geliebten Fahrräder. Im Bahnhof von Eindhoven und an vielen großen öffentlichen Plätzen wurden Geschäfte geplündert und zerstört. „Das hat nichts mit Protesten zu tun, sondern ist kriminelle Gewalt“, zeigte sich Ministerpräsident Mark Rutte bereits am Montag zutiefst betroffen von der Eskalation, die nach der Verschärfung der Corona-Beschränkungen in dem Oranje-Staat mit gut 16 Millionen Einwohnern ausgebrochen war. Bisher konnte nicht einmal die deutlich verstärkte Polizeipräsenz den Mob auf der Straße aufhalten. Inzwischen wird offen über einen Einsatz des Militärs diskutiert. Ein Ende der Straßenschlachten war zunächst nicht in Sicht. „Wir schlittern in einen Bürgerkrieg“, befürchtete der Bürgermeister von Eindhoven, John Jorritsma, am Montag.