Ein Jahr Krieg in der Ukraine Wie lange kann sich Russland den Krieg noch leisten?

Analyse | Bonn · Die russische Wirtschaft hat sich auf die westlichen Sanktionen eingestellt, Geld und Waffen gehen dem Kreml nicht aus. Doch weil westliche Hochtechnologie fehlt, kämpfen die russischen Soldaten in Uralt-Panzern aus Sowjetzeiten.

Der Putin-Vertraute und ehemalige russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew (vorn, Mitte) beim Besuch einer Fabrik im sibirischen Omsk, in der Panzer überholt werden.

Der Putin-Vertraute und ehemalige russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew (vorn, Mitte) beim Besuch einer Fabrik im sibirischen Omsk, in der Panzer überholt werden.

Foto: AP/Ekaterina Shtukina

Noch bevor Wladimir Putin die Herrschaft im Kreml übernahm, skizzierte er Ende 1999 die wirtschaftliche Zukunft des Landes. In einem Essay mit dem Titel „Russland zur Jahrtausendwende“ beklagte Putin, damals noch Ministerpräsident, den wirtschaftlichen Niedergang seiner Heimat. Schwache Infrastruktur, geringe Attraktivität für ausländische Investoren, miserables Gesundheitssystem – Russland sei in Gefahr, zu einer zweit- oder drittrangigen Macht zu werden. Aber natürlich skizzierte der künftige Kreml-Chef einen Weg zu neuer Größe. Beim Themenfeld Wirtschaft kündigte er an, Russland für ausländische Investoren attraktiv zu machen, Schattenwirtschaft und organisierte Kriminalität zu bekämpfen, den Hightech-Sektor zu fördern, die Abhängigkeit von Rohstoffausfuhren abzubauen. Große Pläne.