Nach Schüssen in Beirut Libanesen fürchten neuen Bürgerkrieg

Beirut · Einen Tag nach den tödlichen Schießereien in Beirut zeigen sich gefährliche Konfliktlinien. Das politische Konstrukt im Libanon steht auf der Kippe.

 Nach Schüssen bei Protesten in Beirut sichern Soldaten die Straßen.

Nach Schüssen bei Protesten in Beirut sichern Soldaten die Straßen.

Foto: dpa/Marwan Naamani

Nach einem Tag voller Gewalt sprach der libanesische Präsident Michel Aoun aus, was viele der sieben Millionen Menschen in seinem Land befürchten. Die Schießereien auf den Straßen der Hauptstadt Beirut, bei denen am Donnerstag sechs Menschen starben, erinnerten an die Zeit, „die wir nicht vergessen und nie mehr erleben wollten“, sagte Aoun in einer Fernsehansprache. Damit meinte er den Bürgerkrieg von 1975 bis 1990, der mehr als hunderttausend Menschen tötete und das Land verwüstete. Seit Donnerstag wächst die Angst vor einem neuen Krieg.