Belarussische Exil-Opposition „Lukaschenko wird verlieren“

Warschau/Minsk · Der Fall der Olympia-Sprinterin Timanowskaja zeigt: Ein Jahr nach den Massenprotesten in Belarus duldet das Regime nicht mehr den Hauch einer Kritik. Im Exil führt die Opposition den Kampf aber mit ungebrochenem Siegeswillen fort.

 Mitglieder des „Freien Chors“ von Belarus bei einem Auftritt in Polen. Der Chor ist in Belarus verboten.

Mitglieder des „Freien Chors“ von Belarus bei einem Auftritt in Polen. Der Chor ist in Belarus verboten.

Foto: dpa/Wojtek Jargilo

Kristina Timanowskaja will eigentlich nur laufen. Sie ist keine politische Aktivistin, sondern Sprinterin. Doch am Montag stellt die 24-Jährige in der polnischen Botschaft in Tokio einen Asylantrag. „Es wird Druck auf mich ausgeübt“, sagt sie. Druck durch das Regime von Diktator Alexander Lukaschenko. Denn der 66-Jährige wacht über allem, was sich im belarussischen Sport tut. Und genau deswegen will der Verband Timanowskaja von Olympia in Japan „nach Hause holen“. Die Athletin hatte es gewagt, die eigenen Funktionäre öffentlich zu kritisieren. Als sie ausgeflogen werden soll, flüchtet sie zur Polizei. Erinnerungen werden wach an den Blogger Roman Protassewitsch, den Lukaschenko mitsamt einer Ryanair-Maschine entführen ließ.