Lage in Belarus Lukaschenkos rhetorische Eskalation

Analyse | Minsk · Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko sieht die benachbarten EU-Staaten Litauen und Polen als Aggressoren und macht verbal mobil. Viele hoffen nun, dass es nur bei Worten bleibt.

 Lukaschenko-Show: Der belarusische Präsident gestikuliert vor Tausenden Frauen in Minsk.

Lukaschenko-Show: Der belarusische Präsident gestikuliert vor Tausenden Frauen in Minsk.

Foto: dpa/Uncredited

Alexander Lukaschenko hat ein deutsches Wort für sich entdeckt. Der „Blitzkrieg“ gegen Belarus sei nicht gelungen. So sagt es der Präsident, der das Land seit 26 Jahren mit diktatorischer Härte regiert, seit Neuestem immer wieder. Er meint damit den Versuch eines gewaltsamen Regimewechsels in Minsk. Die Drahtzieher und Aggressoren sitzen demnach im Westen. Vor allem die benachbarten EU-Staaten Litauen und Polen arbeiteten an seinem Sturz und bereiteten eine Invasion vor. Und genau deswegen müsse man schnell die belarussischen Westgrenzen schließen und die Hälfte der Armee in Gefechtsbereitschaft versetzen.