Migration Tunesiens Präsident treibt Flüchtlinge nach Europa

Istanbul · Nach einer Kampagne des tunesischen Präsidenten Kais Saied gegen Migranten aus Ländern südlich der Sahara steigt die Zahl der Ankömmlinge in Italien steil an.

 Migranten aus Subsahara-Afrika fordern in Tunis ihre Rückführung, da sie sich im Land nicht mehr sicher fühlen.

Migranten aus Subsahara-Afrika fordern in Tunis ihre Rückführung, da sie sich im Land nicht mehr sicher fühlen.

Foto: dpa/Hasan Mrad

„Sehr, sehr gefährlich“ sei die Lage in Tunesien, sagt der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell: Wenn das nordafrikanische Land wegen seiner sozialen und wirtschaftlichen Probleme kollabiere, würden „neue Wellen von Migranten nach Europa kommen“. Die EU erwägt deshalb neue finanzielle Hilfe für die Regierung des tunesischen Präsidenten Kais Saied und hat Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni diese Woche nach Tunis geschickt. Saied galt der EU bisher als Garant der Stabilität – doch jetzt ist es der Präsident selbst, der Flüchtlinge nach Europa treibt.