Vater alarmierte 2014 FBI Mutmaßlicher Attentäter von New York angeklagt

New York · Die Anklage gegen den mutmaßlichen Bombenleger von New York steht. Was den Mann zu der Tat trieb, bleibt unklar. Allerdings hatte sein Vater schon vor einiger Zeit das Gefühl, dass etwas mit seinem Sohn nicht stimmt.

 "Dann hat das FBI gesagt, er ist sauber, er ist kein Terrorist. Ich sagte: Ok."

"Dann hat das FBI gesagt, er ist sauber, er ist kein Terrorist. Ich sagte: Ok."

Foto:  Justin Lane

Der mutmaßliche Attentäter von New York, Ahmad Khan Rahami, ist angeklagt worden - unter anderem wegen des Einsatzes von Massenvernichtungswaffen und Anschlägen auf öffentliche Orte. Ihm droht lebenslange Haft.

Die US-Sicherheitsbehörden gehen von einem Terrorakt aus. Das Motiv ist aber weiter unklar.

Die Explosion eines Sprengsatzes in Manhattan habe "bedeutende Verletzungen und Sachschäden in Höhe mehrerer Millionen Dollar" angerichtet, heißt es im Schreiben der Staatsanwaltschaft vom Dienstag. Sie wirft Rahami zudem vor, auch die weiteren Sprengsätze in Manhattan sowie im Nachbarstaat New Jersey deponiert und bei seiner Festnahme auf Polizisten geschossen zu haben.

Wie sich zudem herausstellte, hatte Rahamis Vater bereits im Jahr 2014 der Bundespolizei FBI gesagt, sein Sohn sei möglicherweise ein Terrorist. Er sei um seinen Sohn besorgt gewesen, zitierten US-Medien den Vater. Eine zwei Monate lange Überprüfung durch das FBI sei allerdings ohne Ergebnis geblieben.

In einem Heft, das Rahami während der Festnahme bei sich trug, entdeckten Ermittler gegen die US-Regierung gerichtete Notizen. Die USA schlachteten Dschihadisten im Irak sowie in Afghanistan, Syrien und Palästinensergebieten ab, heißt es darin. Der getötete Al-Kaida-Anführer Osama bin Laden wird ebenso gelobt wie der Armeepsychologe Nidal Malik Hasan, der im Jahr 2009 auf der Militärbasis Fort Hood (Texas) 13 Menschen tötete und 42 verletzte, sowie der US-Islamist Anwar al-Awlaki, der 2011 im Jemen durch einen Drohnenangriff getötet wurde.

"So Gott will, wird das Geräusch der Bomben auf den Straßen gehört werden", heißt es am Ende des handschriftlichen Dokuments. Auch die Suche des FBI nach Rahami und dessen Angst, gefasst zu werden, werden den Ermittlern zufolge darin erwähnt.

Der US-Amerikaner afghanischer Abstammung war am Montag in Linden (New Jersey) gefasst worden. Bei dem Attentat im New Yorker Stadtteil Chelsea waren am Samstag 31 Menschen verletzt worden. Ein zweiter Sprengsatz in einem Schnellkochtopf ging nicht hoch.

Am selben Tag explodierte in Seaside Park (New Jersey) eine Rohrbombe. In der Nacht zum Montag detonierte ebenfalls in New Jersey im Ort Elizabeth eine von fünf weiteren Bomben beim Entschärfen. Material für den Bau der Sprengsätze soll Rahami den neuen Erkenntnissen zufolge seit Mitte Juni bei Ebay gekauft haben.

Eine der beiden Klagen gegen Rahami, die an Bundesbezirksgerichten in New York und New Jersey eingereicht wurden, beschreibt ein Video von ihm, das Ermittler fanden. Es zeigt demnach, wie er zwei Tage vor dem Anschlag in Chelsea in seinem Garten in Elizabeth einen Brandsatz zündet.

Nach Ansicht des FBI gibt es keine Hinweise auf eine Terrorzelle hinter Rahami. Die "New York Times" zitierte einen Ermittler mit den Worten: "Er ist ein bisschen so etwas wie ein Gespenst, ein Geist." Der Nachrichtensender CNN berichtete, seine Ehefrau sei zum Zeitpunkt des Anschlag im Ausland gewesen. Sie kooperiere mit den Behörden.

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