Nach der Wahl in der Türkei Erdogan könnte über 2028 hinaus im Präsidentenpalast bleiben

Istanbul · Nach seiner erneuten Wiederwahl kündigt Präsident Recep Tayyip Erdogan ein „Jahrhundert der Türkei an“ und beschimpft die Opposition als Terrorhelfer. Sein Blick richtet sich nun auf die Kommunalwahlen, bei denen Istanbul und Ankara zurückerobert werden sollen.

Der wiedergewählte türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan präsentiert sich vor Anhängern im Präsidentenpalast in Ankara.

Der wiedergewählte türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan präsentiert sich vor Anhängern im Präsidentenpalast in Ankara.

Foto: dpa/Ali Unal

Mit einer osmanischen Regimentsfahne steht Cemal Basaran am Tag nach der Präsidentenwahl vor der Hagia Sophia. Den Jahrestag der Eroberung von Konstantinopel durch die Osmanen am 29. Mai 1453 feiere er, erklärt der 90-Jährige stolz, denn Sultan Mehmet der Eroberer sei der beste Herrscher aller Zeiten gewesen. Die Eroberung feierte beim Morgengebet in der einstigen byzantinischen Reichskirche am Montag auch Innenminister Süleyman Soylu, ein Hardliner in der Regierung von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan: Es sei der „Morgen nach dem Sieg des Jahrhunderts“, schrieb Soylu auf Twitter zu Bildern der betenden Menge unter den Kuppeln der Hagia Sophia, die Erdogan vor drei Jahren vom Museum zur Moschee umgewandelt hatte.